Der vorläufige Platz für die beiden Teleskope soll später umhaust werden. Unter den Besuchern waren auch die zukünftigen Sternführer Andreas Fliri, Sigfried Patscheider, Wolfgang Thöni, Silvia Pinggera und Ulrich Stecher
Sigi Patscheider bringt das Sonnenteleskop.
Das Spiegelteleskop wird montiert von den Sternführern Ulrich Stecher und Andreas Fliri (v.l.).

Auf Maseben…

…schaut man himmelwärts. Sternwarte eröffnet

Publiziert in 27 / 2019 - Erschienen am 1. August 2019

Langtaufers -  Der bewölkte Himmel über Langtaufers war für Hobby-Astronomen nicht sehr ideal. Ideal waren aber die Verhältnisse für die vielen Neugierigen, die sich eine Wanderung zur Berghütte Maseben gönnten, um an der Eröffnung der Sternwarte Maseben teilzunehmen. Neben Bürgermeister Heinrich Noggler mit Familie waren Tourismusdirektor Gerald Burger und einige der neu eingewiesenen und ausgebildeten „Sternenführer“ zur Hütte aufgestiegen. Die Mehrzahl der Interessierten nutzte aber den Fahrdienst nach Maseben darunter der Mann des Tages, der Astronom und Tourismusentwickler Norbert Span aus Stainach am Brenner, und die Vertreter der „Amateurastronomen“ aus Gummer. Bevor die provisorisch montierten Teleskope von Pfarrer Anton Pfeifer gesegnet wurden, ging Experte Norbert Pan kurz auf das Interreg-Projekt „Terra retica unter Sternen“ zwischen den Venet Bergbahnen bei Landeck, der Ferienregion Reschenpass und dem Tourismusverband West in Landeck ein. Er nannte Maseben „eines der letzten dunklen Platzlen überhaupt in den Alpen“ und daher einzigartig, um die Faszination des Nachthimmels wahrzunehmen. Das mit speziellen Filtern ausgestattete Sonnenteleskop ermögliche die Beobachtung der Sonnen-Aktivitäten. Das Spiegelteleskop mit dem großen Durchmesser erlaube einen „tiefen Blick in den Weltraum“. Nach der Segnung blickte Gerald Burger auf die Entstehung des Projektes zurück. Er habe das „Juwel Maseben“ als möglichen Standort einer Sternwarte ins Gespräch und die Ferienregion Reschenpass als Partner für die Venet-Bahnen ins Spiel gebracht. „Wir sind überall auf Interesse und offene Türen gestoßen“, meinte Burger, „bei Albert Hutter und Alessandro Secci auf der Berghütte ebenso wie auf der Gemeinde, bei der Forst, bei Fraktion und Alm-Interessentschaft.“ Er unterstrich die Bedeutung der Erlebnisschule für den Bekanntheitsgrad der Sternwarte. Bürgermeister Noggler nannte das Projekt einen ersten Baustein für „das wunderschöne Tal“. Fraktionsvorsteher Toni Zanini nannte die Sternwarte eine Infrastruktur, die in Langtaufers sicher gern angenommen wird. Für Roselinde Gunsch Koch, Vertreterin des Interreg Rats im Bezirk Vinschgau, war das „fertige Konzept dahinter“ entscheidend. Tourismuspräsidentin Deborah Zanzotti Lechthaler sah es als großes Glück, wie sich Hüttenwirt Alessandro Secci für das Projekt eingesetzt habe, und sah die Sternwarte als wertvolle Erweiterung des Angebots an die Gäste. Der Vertreter aus Gummer hatte nur Komplimente für das Team auf Maseben. Die Eröffnung endete mit einem viel bestaunten, weil begeisternden Vortrag von Norbert Span. „Ich sehe meine Aufgabe nicht darin, das Wissen über den Himmel zu erweitern, sondern das Sein unterm Himmel zu zeigen“, sagte er. Einer der Projektziele war die Erstellung eines Sternen-Folders für die „astronomischen Highlights der Jahre 2019 bis 2021“. Der liegt bereits vor und bietet für den 11. November das Vorbeiziehen des Planeten Merkur vor der Sonne und in der Nacht auf den 18. November den „Leoniden-Sternschnuppenregen“. Einmal wöchentlich werden „Sternführungen“ angeboten, für Gruppen nach Reservierung bei Bedarf. Interessierte können sich bei der Ferienregion Reschenpass in Reschen melden (Tel. ++39 0473 63 31 01, info@reschenpass.it, www.reschenpass.it).

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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