Von Spondinig über Eyrs bis nach Schlanders und darüber hinaus: An vielen Stellen am Sonnenberg ist nicht nur ein verstärktes Aufkommen des Kiefernprozessionsspinners zu beobachten, sondern auch ein Auftreten anderer Schädlinge. Zu erkennen ist das an der braun-rötlichen Farbe der befallenen Bäume.
Von Spondinig über Eyrs bis nach Schlanders und darüber hinaus: An vielen Stellen am Sonnenberg ist nicht nur ein verstärktes Aufkommen des Kiefernprozessionsspinners zu beobachten, sondern auch ein Auftreten anderer Schädlinge. Zu erkennen ist das an der braun-rötlichen Farbe der befallenen Bäume.
Von Spondinig über Eyrs bis nach Schlanders und darüber hinaus: An vielen Stellen am Sonnenberg ist nicht nur ein verstärktes Aufkommen des Kiefernprozessionsspinners zu beobachten, sondern auch ein Auftreten anderer Schädlinge. Zu erkennen ist das an der braun-rötlichen Farbe der befallenen Bäume.
Von Spondinig über Eyrs bis nach Schlanders und darüber hinaus: An vielen Stellen am Sonnenberg ist nicht nur ein verstärktes Aufkommen des Kiefernprozessionsspinners zu beobachten, sondern auch ein Auftreten anderer Schädlinge. Zu erkennen ist das an der braun-rötlichen Farbe der befallenen Bäume.
Amtsdirektor Mario Broll

„Aufpassen heißt die Devise“

Die Raupen der Kiefernprozessionsspinner sind jetzt fast alle im Boden. Auch andere Schädlinge setzen den Bäumen zu.

Publiziert in 15 / 2017 - Erschienen am 25. April 2017

Vinschgau - Einen schönen Anblick bieten weite Teile der Kiefernwaldbestände am Vinschger Sonnenberg im Abschnitt von Naturns bis nach Spondinig und darüber hinaus derzeit nicht. Schuld daran ist aber nicht nur das starke Auftreten des Kiefernprozessionsspinners. Wie berichtet (der Vinschger Nr. 7/2017) hatte das Forstinspektorat Schlanders am 20. Februar vom Hubschrauber aus ca. 120 ­Hektar Waldflächen in den Vetzaner ­Leiten, Schlanderser Leiten, ­Kortscher Leiten, Eyrser Leiten sowie in Spondinig behandelt. Es wurde das biologische Präparat Bacillus thuringiensis versprüht. Klagen darüber, wonach diese Art der Bekämpfung des Kiefernprozessionsspinners zwecklos gewesen sei bzw. nichts gefruchtet habe, weist Mario Broll, der Direktor des Forst­inspektorates Schlanders, zurück: „Diese Maßnahme hat sehr wohl genützt. Allerdings ist es schlicht und einfach unmöglich, den Kiefernprozessionsspinner auf einer Gesamtfläche von ca. 1.000 Hektar auszurotten. Das ist eine Illusion.“ Außerdem sei nicht zu vergessen, dass die Raupen des Schädlings bis zu 7 Jahre in Form von Puppen im Boden bleiben können. Ein derart langes Verpuppungsstadium sei bisher nur im Vinschgau nachgewiesen worden. Broll erinnert daran, dass sich der Prozessionsspinner in den vergangenen Jahren vor allem aufgrund längerer Trockenperioden sowie des Klimawandels ziemlich stark ausgebreitet hat: „Mittlerweile dürfte sich der Großteil der Raupen bereits im Boden verpuppt haben, sodass die gefährliche Zeit für das heurige Jahr mehr oder weniger vorbei ist.“ Unter gefährlich ist zu verstehen, dass die Raupen­haare beim Menschen unangenehme und teilweise gefährliche Allergien hervorrufen können: Hautreizungen, Juckreiz, Augen- und Schleimhautentzündungen, asthmatische Beschwerden, Fieber. „Die Devise heißt Aufpassen“, so Broll. Es gelte, den Kontakt mit den Raupen zu vermeiden, die Gespinstnester an den Bäumen sowie den Waldboden nicht mit bloßen Händen zu be­rühren und den unmittelbaren Bereich der befallenen Bäume zu meiden. Hunde sollten an der Leine geführt werden. „Die Wälder sind kein Sportplatz. Wer sich in der freien Natur bewegt, muss informiert und vorsichtig sein. Das ist beim Bergsteigen, Skifahren und anderen Tätigkeiten nicht anders“, sagt der Direktor. Er weist auch darauf hin, dass sowohl alle Forststationen als auch das Forstinspektorat für Informationen, Aufklärung und vertiefende Gesprächen jederzeit offen sind. Das Monitoring und die Forschungsarbeiten im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Kiefernprozessionsspinners werden fortgesetzt. Zumal die Raupen nur die Nadeln fressen, nicht aber die Knopsen, sterben die Bäume aufgrund des Befalls nicht ab. Allerdings können die Kiefern geschwächt werden. „Und wenn zusätzlich noch andere Schädlinge dazu kommen, wie etwa der Große Waldgärtner, der Kleine Waldgärtner, der Sechszähnige Kiefern­borkenkäfer, andere Borken­käfer-Arten oder der wärmeliebende Pilz Diplodia kann es zum Absterben von Bäumen kommen“, bestätigt Mario Broll. Auch das Auftreten dieser Schädlinge sei auf lange Trockenzeiten und den Klimawandel zurückzuführen. 

Josef Laner
Josef Laner

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