Der neue Ausschuss mit (v.l.) Matthias Hofer, Peter Pfeifer, Michaela Platzer, BM Rafael Alber, Alois Lechner und Kurt Agethle.

Ausschussbildung von Kritik begleitet 

Publiziert in 11 / 2025 - Erschienen am 11. Juni 2025

Prad - Dass man es nicht allen rechtmachen könne, hatte der alte und neue Bürgermeister Rafael Alber bereits vor seinem Vorschlag der Zusammensetzung des Ausschusses bei der konstituierenden Sitzung des Prader Gemeinderats am 26. Mai vorausgeschickt. Das älteste Ratsmitglied, Karl Bernhart, hatte die Sitzung eröffnet. Der ehemalige Bürgermeister von der Bürgerliste „Gemeinsam für Prad“ war es dann auch, der den vorgeschlagenen Ausschuss scharf kritisierte. Für diesen hatte Alber nämlich die bisherigen Ausschussmitglieder Michaela Platzer, Alois Lechner, Matthias Hofer (allesamt SVP) und Kurt Agethle (Freies Bündnis Prad) sowie Peter Pfeifer (SVP), der bereits im Gemeinderat saß und nun erstmals als Referent agiert, vorgesehen. „Trotz einer Zweidrittelmehrheit haben wir uns entschieden, dass wir als SVP nicht alleine in die Verwaltungsperiode gehen wollen“, so Alber bei der Vorstellung des Ausschusses. Die bisherige Vize-Bürgermeisterin Michaela Platzer war mit 753 Vorzugsstimmen das meistgewählte Ratsmitglied, gefolgt von Pfeifer und Lechner. Hofer schaffte den Sprung als siebtgewähltes SVP-Mitglied (187 Stimmen) in den Ausschuss, weil sich seine Arbeit in der letzten Verwaltungsperiode bewährt habe und „weil wir auch einen Vertreter aus Lichtenberg drin haben wollten“, so Alber. Dies sorgte auch SVP-intern für Kritik, Matthias Burger, mit 217 Vorzugsstimmen auf Platz fünf, kritisierte: „Wir als Bauern werden benachteiligt“. Er könne als Vertreter der Landwirtschaft – mit großem Wählerzuspruch – die Ausschussbildung nicht nachvollziehen. In diesem befindet sich demnach kein Bauernvertreter. Das auch in Prad wichtige Ressort für Landwirtschaft wolle der Bürgermeister selbst übernehmen. Auch Sepp Telser, Präsident des ASV Prad, hätte als stark gewählter SVP-Kandidat (201 Stimmen) gerne zum Wohle der Gemeinschaft im Ausschuss mitgearbeitet. Die beiden SVP-Räte stimmten gegen den neuen Ausschuss, genauso wie die drei Ratsmitglieder der Bürgerliste, womit der Ausschuss mit 13 Ja-Stimmen bei fünf Gegenstimmen angenommen wurde. Karl Bernhart hätte sich eine Beteiligung der Liste im Ausschuss gewünscht. „Einer von uns, einer vom Bündnis und vier Vertreter der SVP“, wären laut ihm sinnvoll und möglich gewesen. Er warf der Mehrheitspartei eigene Privat- und Parteiinteressen vor, was mehrere SVP-Ratsmitglieder aufs Schärfste zurückwiesen. Auch plädierte Bernhart für eine Änderung des Wahlgesetzes. Gemeindewahlen seien Personenwahlen, daher sollte es möglich sein, überparteilich zu wählen. Es gelte, das sogenannte „Panaschieren“, also das Verteilen mehrerer verfügbarer Stimmen auf einzelne Kandidierende unterschiedlicher Wahllisten, zu ermöglichen. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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