Kurarzt Alexander Angerer, Landesrat Hubert Messner und der Naturnser Sozialreferent Florian Gruber (v.l.) diskutierten beim zweiten SVP-Bürgerdialog zum Thema Gesundheit.

Bald neue Angebote im Gesundheitssprengel

Publiziert in 3 / 2025 - Erschienen am 11. Februar 2025

Naturns - Zum zweiten Bürgerdialog, zu dem kürzlich die SVP Naturns eingeladen hat, konnte SVP-Fraktionssprecher Andreas Pircher erneut zahlreiche Interessierte im Ratssaal des Bürger- und Rathauses begrüßen. Der Landesrat für Gesundheitsvorsorge und Gesundheit, Hubert Messner, lobte die Gemeinde für die Umsetzung innovativer Projekte. „Das Angebot rund um den Generationenpark mit allen möglichen Synergien und diesen kurzen Wegen ist einmalig und vorbildlich“, sagte er. Der Aus- und Umbau des Gesundheitssprengels Naturns zu einem so genannten Gemeinschaftshaus sei im vollen Gange und werde noch 2025 abgeschlossen. Der Gesundheits- und Sozialsprengel befindet sich im selben Gebäude wie das Seniorenwohnheim St. Zeno und die Kindertagesstätte am östlichen Eingang in den Generationenpark. An das Gebäude sind im Westen auch die neuen Wohnungen für das Begleitete und Betreute Wohnen samt Tagespflege angeschlossen. Unmittelbar daneben ergänzen der neue Kindergarten und das Jugendzentrum das generationenübergreifende Gesamtangebot. Hubert Messer: „Die Gemeinschaftshäuser haben den Zweck, den Bewohnern eines bestimmten Gebiets eine Gesundheitsversorgung in ihrer Nähe zu bieten. Dadurch soll die Zahl der Krankenhauseinweisungen und der Zugang zu den Notaufnahmen reduziert werden.“ Innerhalb der Primärversorgung der Gemeinschafshäuser sind folgende Berufsbilder vorgesehen, die direkt im Gemeinschaftshaus oder im Netzwerk tätig sind: Ärztinnen und Ärzte für Allgemeinmedizin und Kinderärzte freier Wahl; ärztlicher Bereitschaftsdienst, die Einheit für Pflegekontinuität, Familienkrankenpflege und Verwaltungspersonal. Ein Hauptaugenmerk wird laut Messner die Betreuung von Patientinnen und Patienten mit chronischen Pathologien sein. Damit könne diesen zukünftig wohnortnah die im Rahmen des diagnostisch-therapeutischen Betreuungspfades notwendige Unterstützung gewährleistet werden. Landesweit sind insgesamt 10 Gemeinschaftshäuser vorgesehen, das einzige in der westlichen Landeshälfte in der Gemeinde Naturns. Die Finanzierung der rund 2 Millionen Euro an Kosten erfolgt zum Großteil über den staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR.

Thermalwasser mit vielversprechenden Ergebnissen

Der Kurarzt Alexander Angerer, der seit zwei Jahren die mittlerweile abgeschlossene Studie zur Zertifizierung des Naturnser Thermalwassers betreut, konnte von sehr vielversprechenden Ergebnissen berichten: „Die Probanden leiden alle unter rheumatischen Erkrankungen. Nach der vorgebenden Kur zeigten fast alle von ihnen deutliche Verbesserungen und waren teilweise über einen längeren Zeitraum schmerzfrei – das Wasser wirkt nachweislich sehr gut.“ Dies liege an der besonderen Zusammensetzung des Thermalwassers. Durch die gute Zusammenarbeit mit der Rheumaliga Südtirol stellten sich ausreichende Interessierte zur Verfügung. Das Naturnser Thermalwasser kommt aus der Quelle „Kochenmoos 2“, die unterhalb des Juvaler Burghügels in Staben entspringt, und steht nun kurz vor der endgültigen Zertifizierung.

Sozialreferent zieht Bilanz

Der Sozialreferent Florian Gruber zog eine Bilanz zu den vergangenen vier Jahren und zeigte auf, welche Angebote im Bereich Soziales und Gesundheit in Naturns zur Verfügung stehen. Besonders die neuen Einrichtungen wie das Betreute und Begleitete Wohnen, aber auch die Tagespflege ergänzen die bisher bewährten Dienste. Gruber war vor allem eine Botschaft wichtig: „Jedem steht Unterstützung zur Verfügung, niemand darf allein gelassen werden. Dafür gibt es viele Angebote wie den Sozialsprengel, aber auch wir als Gemeinde sind Ansprechpartner und wenn es ganz unbürokratisch gehen muss, dann helfen wir gemeinsam mit der Dorfcaritas.“ Im Anschluss an die Vorträge führte die Gemeindereferentin Barbara Pratzner durch den Abend. Bürgermeister Zeno Christanell dankte dem Landesrat für die gute Zusammenarbeit. Abschließend rief SVP-Ortsobmann-Stellvertreter Helmut Müller alle zum Mitgestallten in der Gemeinde bzw. zum Kandidieren bei den Gemeinderatswahlen auf. Interessierte können sich jederzeit melden. Zum nächsten Bürgerdialog, der voraussichtlich am 7. April stattfindet, wird Landeshauptmann Arno Kompatscher erwartet.

Redaktion

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