Bauen für die Sicherheit
Ende Herbst sollen die ersten Arbeiten abgeschlossen werden.
Schlanders - Viel Staub wirbelt auf, als der LKW mit Erdmaterial gefüllt die steile Zufahrt zur Baustelle hoch über dem Schlanderser Franziskusviertel hinauffährt. Dort sind mehrere Bauarbeiter mit dem Bagger und Schaufeln beschäftigt, damit im Herbst dieses Jahres alles fertig wird. Dann sollen die zwei Steinschutzdämme die darunter liegenden Wohnhäuser vor dem vom Sonnenberg abbrechenden Geröll und Steinschlag schützen. „Bei größeren Blöcken helfen nur solche Steinschutzdämme“, betont der zuständige Gemeindereferent Reinhard Schwalt im Gespräch mit dem der Vinschger. 95 bzw. 55 Meter lang, auf der Bergseite sechs Meter hoch und auf der Talseite zehn Meter. Dass es sich dabei um einen großen Eingriff handelt, ist sich auch Schwalt bewusst: „Es ist uns ein Anliegen, dass das Ganze landschaftlich und gestalterisch gut in den Sonnenberg eingebettet ist.“ Deshalb werden die Dämme talseitig dreistufig und in Anlehnung an die Raut-“Stelen“ gestaltet. Auch sollen die Zwischenebenen dann mit für den Sonnenberg typischen Pflanzen bepflanzt werden, kündigt der Vizebürgermeister an. Dass diese Bauten notwendig sind und am Sonnenberg Blockgestein vorhanden ist, das abbrechen könnte, weiß man schon seit längerem und deshalb war der gesamte Hang seit Jahren auch Objekt von Beobachtungen. Bestätigt hat dies auch der Gefahrenzonenplan, der die Zone vom Real- und Sprachengymnasium bis zum Eingang des Schlandrauntals als rote Zone deklarierte. „Das bedeutet nicht nur, dass Neubauten nicht möglich sind, sondern dies gilt auch für Sanierungen“, so Schwalt. Um für Sicherheit zu sorgen und die gesamte Zone im Gefahrenzonenplan zurückstufen zu können, wurde 2015 im Schlanderser Gemeinderat einstimmig die Ausführung von zwei Projekten beschlossen. Dies ist zum einen die Errichtung von Steinschutzdämmen und die Fixierung des Blockgesteins, zum zweiten die Installation von großen Drahtseilverhängungen im anschließenden Bereich. Die Drahtseilverhängungen sollen im Herbst dieses Jahres ausgeschrieben und dann im kommenden Jahr errichtet werden. Die Kosten für die beiden Projekte in der Höhe von rund 3,44 Millionen Euro werden zu 70 Prozent vom Land getragen, 30 Prozent übernimmt die Gemeinde. Doch nicht nur über dem Franziskusviertel ist der Sonnenberg brüchig, sondern auch im Bereich des Vogelsangs östlich der Sportzone. Hier sollen mit Unterstützung des Landes noch im heurigen Jahr Schutzzäune realisiert werden. „Mit der Realisierung aller drei Projekte hoffen wir, dass Schlanders vor Steinschlag geschützt ist“, sagt Schwalt. Bis alle drei Projekte abgeschlossen sein werden, wird am Sonnenberg wohl aber noch einiges an Staub aufgewirbelt werden.