Das Modell des Hallenbades, mit dessen Bau im Frühjahr 2024 begonnen werden soll. Der Großteil der Arbeiten ist bereits ausgeschrieben.
Bei nur einer Enthaltung hat der Grauner Gemeinderat am 20. November weitere 600.000 Euro für den Bau des Hallenbades zweckgebunden.

Baukosten steigen auf 12 Millionen Euro

Publiziert in 22 / 2023 - Erschienen am 5. Dezember 2023

Graun - Obwohl die Kosten für den Bau des neuen Hallenbades in Graun auf nunmehr rund 12 Millionen Euro gestiegen sind, will die Gemeinde das Vorhaben umsetzen und im Frühjahr 2024 mit der Errichtung beginnen. Zurückzuführen ist der Anstieg der Kosten vor allem auf die Preissteigerungen, aber nicht nur. „Wir werden ein schönes, vollwertiges Erlebnis-Schwimmbad mit Sauna und Gastronomie für die Bevölkerung von Graun und auch für die Gäste bekommen“, gab sich Bürgermeister Franz Prieth bei der Gemeinderatssitzung am 20. November überzeugt. Die Finanzierung sei zwar eine Herausforderung, „aber wir trauen uns zu, sie meistern zu können, ohne dabei auf die Umsetzung anderer Großprojekte verzichten oder ein Darlehen aufnehmen zu müssen.“ Zusammen mit den 600.000 Euro, die der Gemeinderat am 20. November bei einer Stimmenthaltung zweckgebunden hat, beläuft sich die bisherige Summe an Eigenmitteln, die für das Großprojekt zur Verfügung stehen, auf ca. 8,5 Millionen Euro. Die restlichen rund 3,5 Mio. sollen im Zuge des Nachtragshaushaltes 2023 und des Haushaltes 2024 dazukommen, und zwar immer als Eigenmittel. Mehrfach betont hat der Bürgermeister, dass andere Großprojekte in der Gemeinde, wie etwa das Zivilschutzzentrum in Langtaufers (ca. 2 Mio. Euro) oder zwei geplante Erschließungszonen in St. Valentin auf der Haide aufgrund des Schwimmbad-Baus ebenso wenig auf der Strecke bleiben würden, wie andere Vorhaben. „Wir bekommen ein attraktives Schwimmbad, können es zur Gänze mit Eigenmitteln finanzieren und brauchen uns nicht zu verschulden“, sagte auch die Vizebürgermeisterin Hannah Waldner. Auch sie verwies auf die soziale und zugleich touristische Bedeutung des Schwimmbades. Valentin Paulmichl gestand, zu Beginn zwar erschrocken zu sein, als er vom Anstieg der Kosten auf 12 Millionen hörte: „Immerhin sind wir 2021 noch von 7 Millionen ausgegangen.“ Die Argumente der Verwaltung hätten ihn nun aber überzeugt. Weiterhin skeptisch zeigte sich hingegen Josef Thöni, der sich bei der Abstimmung über die Bilanzänderung der Stimme enthielt. Neben dem Anstieg der Baukosten brachte Thöni auch die zu erwartenden Ausgaben für die Führung aufs Tapet. Der Bürgermeister meinte hierzu, dass für die Deckung des zu erwartenden Jahresdefizites in Höhe von ca. 300.000 Euro unter anderem Einnahmen aus gebührenpflichtigen Parkplätzen verwendet werden könnten. Außerdem hoffe man auf Zuschüsse, wie sie das Land für Gemeinden mit Schwimm- bzw. Hallenbädern weiterhin in Aussicht gestellt habe. Geführt werden soll das Schwimmbad von der Schöneben AG, wobei beide Seiten auf positive Synergieeffekte setzen. Die Gefahr eines finanziellen Risikos für die Schöneben AG bestehe nicht.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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