Beachtliche Teilnehmerzahl, noch weitere Daten wichtig

CHRIS Covid-19-Studie: Über 55% der angestrebten Stichprobe im Vinschgau sind erreicht. Die erste Testphase läuft noch bis Ende August.

Publiziert in 27 / 2020 - Erschienen am 6. August 2020

Vinschgau - In den ersten zwei Wochen der CHRIS Covid-19-Studie von Eurac Research und Südtiroler Sanitätsbetrieb haben bereits mehr als 770 Vinschgerinnen und Vinschger teilgenommen. Für die kommenden Wochen haben weitere Personen Termine für die Teilnahme an der Studie vorgemerkt. Diese bemerkenswerten Zahlen bestätigen, dass die Vinschger Bevölkerung wie schon bei der CHRIS-Studie auch bei der CHRIS Covid-19-Studie ein wertvoller Partner für die lokale Gesundheitsforschung ist. Um die Repräsentativität der Ergebnisse zu erhöhen, ist es wichtig, dass noch so viele Menschen wie möglich teilnehmen. Alle, die eine Einladung erhalten haben, können noch bis 28. August einen Termin vereinbaren.

Terminvereinbarung bis 28. August möglich

Die Auswertung der ersten serologischen Tests zeigt: Im Vergleich zu den gemeldeten Zahlen des Südtiroler Sanitätsbetriebs sind im Vinschgau deutlich mehr Menschen in der Hauptphase der Epidemie mit Covid-19 in Kontakt gekommen. Dies zeigt, wie wichtig eine Studie dieser Art zusätzlich zu den laufenden Testreihen ist, um die Mechanismen der Infektion und ihren Zusammenhang mit genetischen Aspekten und anderen Daten zum Gesundheitszustand zu verstehen, die den Forschern dank der CHRIS-Studie zur Verfügung stehen.

Nur ein Abstrich positiv

Vn den bis zum Stichtag 3. August getätigten Abstrichen im Rahmen der CHRIS Covid-19-Studie war hingegen nur einer positiv. „Bei einem positiven Abstrich, also wenn im Moment der Teilnahme eine Infektion nachgewiesen wird – ist es der Sanitätsbetrieb, der die betreffende Person bei den weiteren Schritten begleitet“, erklärt Cristian Pattaro von Eurac Research, der wissenschaftliche Leiter der Studie. Die Tests der CHRIS Covid-19-Studie werden ab jetzt im Krankenhaus von Schlanders durchgeführt. „Die Vormerkungen sind von Tag zu Tag angestiegen. Das lässt uns hoffen, dass noch viele Teilnehmer dazukommen. Es ist uns bewusst, dass die Einladungen an die Einwohner der ersten angeschriebenen Gemeinden – Martell, Schnals, Latsch und Schlanders – erst kurz vor Studienstart angekommen sind. Daher haben wir auch auf Nachfrage der Teilnehmer die Testphase bis Ende August verlängert, damit alle Interessierten die Möglichkeit haben noch teilzunehmen“, sagt Pattaro. Wer demnach eine Einladung bekommen hat und noch nicht teilnehmen konnte, kann sich für weitere Informationen und eine Terminvereinbarung an die Nummer 0471 055502 wenden.

Tatsächliche Verbreitung noch nicht abschätzbar

Die tatsächliche Verbreitung des Virus im Vinschgau können die Forscher erst nach dem Ende dieser ersten Testphase - gegen Anfang September - genauer abschätzen. Alle an der Studie beteiligten Mitarbeiter von Eurac Research haben sich sowohl in Form des Abstrichs als auch einer Blutabnahme testen lassen. „Ich habe mir vorher keine großen Gedanken gemacht und war überrascht, dass ich mich über mein negatives Testergebnis so gefreut habe“, sagt Irene Lunger, Mitarbeiterin des Instituts für Biomedizin von Eurac Research. „Es war dann doch ein eigenartiges Gefühl, auf das Ergebnis zu warten. Am Ende war es eine große Erleichterung für mich, Gewissheit zu haben, gerade wenn ich auch an meine Familie denke“, so Lunger.

Fragebögen rasch ausfüllen

Auch das allgemeine Screening zu den Symptomen mittels Fragebögen hat vor einigen Wochen begonnen. 19.000 Personen wurden dazu eingeladen. Rund 120 ausgefüllte Fragebögen erhielten die Forscher im Durchschnitt pro Tag - ein sehr guter Start, wie das Studienteam unterstreicht. Es sei wichtig, dass die Teilnehmer die Fragebögen so bald wie möglich ausfüllen, um die Auswirkungen des Virus auf die Gesundheit besser erforschen zu können, bevor möglicherweise neue Symptome oder auch neue positive Fälle im Herbst auftreten. Das Screening sieht vor, dass alle CHRIS-Teilnehmer und ihre Familienmitglieder einen Online-Fragebogen mit 15 Fragen ausfüllen, den sie einmal im Monat in Bezug auf Symptome und eventuellen Kontakt mit positiv getesteten Personen aktualisieren. Das ermöglicht den Forschern, die Entwicklung des Virus im Vinschgau fortlaufend zu beobachten. 

Redaktion

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