Durchgang der heutigen Forststraße auf die „Schweinböden“

„Bedenklicher Forst-Straßenbau“

Publiziert in 44 / 2018 - Erschienen am 18. Dezember 2018

Prad - Die Eigenverwaltung Prad plant auf den „Schweinböden“ am Prader Berg eine neue Forststraße zu bauen. Der Gemeindeausschuss hat bereits mehrheitlich die Genehmigung zur Überquerung des bisherigen Weges auf Gemeindegrund zugestimmt. Die Umweltschutzgruppe Vinschgau (USGV) hat aus ökologischen und formellen Gründen einen Einspruch erhoben. „Dieser wurde vom Gemeindeausschuss nun abgelehnt“, heißt es in einer Aussendung des Vorstandes der USGV. Die Umweltschutzgruppe weist in ihrem Einspruch auf die ökologische und kulturhistorische Bedeutung der „Schweinböden“ hin. Anhand einer Artenliste sei ersichtlich, dass auf den „Schweinböden“ laut Experten schützenswerte und seltene Pflanzen und demzufolge auch viele Insekten vorkommen. „Daher fordern wir vor Genehmigung des Projektes eine aktuelle Untersuchung dieses Nationalpark-Gebietes im Sinne der Biodiversität“, heißt es weiter. Der neue „Waldweg“ sei als so genannte „Hennenleiter“ konzipiert, dessen Trasse kreuz und quer durch das Gelände führe. Aus forstwirtschaftlicher Sicht bestehe dafür keine Notwendigkeit. Für die Erreichung des Kraftwerkhauses Tschrinbach sei die bestehende Zufahrt ebenfalls ausreichend gewesen. Durch eine Sanierung dieses bestehenden Erschließungsweges könne man ohne weiteres auf den Neubau verzichten. „Nachteilig wirkt sich der Bau eines zusätzlichen Fahr-Weges auf die Besonderheit dieses Gebietes allemal aus: Die angepeilte touristische Erschließung bringt mehr Verkehr, Müll und Lärm bis auf die ‚Oberen Schweinböden‘. Die bisherige einmalige Idylle verschwindet“, so die USGV. Der bestehende Fahrweg würde laut „abgeändertem“ Beschluss des Gemeindeausschusses nicht zurückgebaut. Die USGV ersucht, „auf dieses Projekt aus landschaftsschützerischen und ökologischen Gründen zu verzichten.“ - Die Eigenverwaltung Prad hatte Mitte November ausführlich zum Vorhaben Stellung genommen (der Vinschger Nr. 39/2018), und zwar in Reaktion auf einen vorhergehenden anonymen Leserbrief (der Vinschger Nr. 35/2018). 

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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