Unternehmen Hoachwool: über den Abgrund Ludwig Gorfer und Klaus Tumler (rechts).

„Begehbar für den, dessen Fuß nicht strauchelt“

Publiziert in 35 / 2014 - Erschienen am 8. Oktober 2014
Sagenumwoben war der Sonnenberg mit dem „Hoachwool“ immer schon. Sagenhaft nennen ihn jene, die ihn als Klettersteig erlebt haben. Naturns - Die Geschichte wiederholt sich. Vor fast 200 Jahren wurden vom Unterortl-Hof aus mit einem kupfernen Wasserbecken Lichtpunkte an die Felsen der anderen Talseite projiziert. Daran orientierten sich die tollkühnen Brüder Martin, Johann und Georg Gamper beim Bau der Wasserleitung vom Schnalsbach zum Naturnser Sonnenberg. Als Ludwig Gorfer, Klaus Tumler und Jasmin Gamper 2013 den Auftrag erhielten, den Klettersteig „Hoachwool“ zu bauen, mussten auch sie sich vom Unterortl-Hof aus ein Bild über die Routenführung machen. Vom heutigen Weinhof Unterortl hatte das schwindelerregende Unternehmen der „Waal-Erbauer“ seinen Ausgang genommen, am Unterortl-Hof wurde es abgeschlossen. Symbolisch mit dem Durchschneiden eines Seiles, umrahmt von Hermann Wenter und Manuel Tumler mit der heimlichen Landeshymne „Wohl ist die Welt so groß und weit“ und zu einem guten Tropfen von Weinbauer Martin Aurich. Als Zeichen der erfolgreichen Zusammenarbeit hielten das Seil der Schnalser Bergführer Ludwig ­Gorfer, Forststationsleiter ­Reinhold ­Kuppelwieser, sein Mitarbeiter und Baukoordinator Laurin Meyer, Forstinspektor Peter Klotz, Tourismuspräsident Stefan Perathoner, Bürgermeister Andreas Heidegger, Tourismusdirektor Ewald Brunner, Vizebürgermeister Helmut Müller, die Sekretärin der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt Petra Weiss und der Bezirks-Wegereferent Thomas Holzner, Bürgermeister in St. Pankraz. Dekan Rudolf Hilpold hatte mit einem Olivenzweig vom Juvaler Schlossberg den Segen gespendet und das restliche Weihwasser dem trockenen Sonnenberg überlassen. Vor 200 Jahren hatte der Benefiziat von Partschins den „verbotenen Steig“, der ein Teil des neuen Klettersteiges bildet, nur jenen empfohlen, „deren Füße nicht straucheln, deren Augen nicht schwindeln und deren Knie nicht wanken“. Tourismuspräsident Perathoner hatte sich mit einigen seiner Gäste bereits auf den sagenhaften „Hoachwool“ gewagt, hatte die 630 Höhenmeter bewältigt, auf der Seilbrücke den Schnalsbach überquert, ist auf den Lärchenholzrinnen gestanden und hat den verbotenen Steig bewältigt. „Es kommen einem fast die Tränen, wenn man auf unsere wunderschöne Gegend blickt“, meinte er. „Man kann den Klettersteig nicht erzählen, man muss ihn erleben“, ergänzte Ludwig Gorfer. Jeden Dienstag bietet der Tourismusverein Naturns eine geführte Tour über den „Hoachwool“-­Klettergarten an. Meldungen sind an die Mobilfunk-Nummer 335 5853007 zu richten. Man trifft sich am Parkplatz der Seilbahn Unterstell um 9.30 Uhr. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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