Bekommt Glurns endlich eine „Regierung“?
Glurns - Seit Ende Oktober 2020 hat die Stadt Glurns keinen Bürgermeister, keinen Stadtrat und keinen Gemeinderat. Nachdem es dem früheren Bürgermeister Luis Frank von der SVP trotz mehrmaligem Anlauf nicht gelungen war, nach den Neuwahlen im September 2020 eine Mehrheit für den Vorschlag zur Zusammensetzung des Ausschusses zu erhalten und alle Gespräche mit der Liste „Für Glurns“ gescheitert waren, verfügte die Landesregierung eine kommissarische Verwaltung. Seit dem 28. Oktober 2020 leitet Toni Patscheider als Kommissar die ordentliche Geschäftsgebarung der Kleingemeinde. Die Wahlen im September 2020 hatten zu einer Patt-Situation im 12-köpfigen Gemeinderat geführt, die sich als unüberwindbar herausstellen sollte. Sowohl die SVP als auch die Liste „Für Glurns“ hatten je 6 Ratsmandate errungen. Für die SVP waren neben Bürgermeister Luis Frank die Ratsmitglieder Armin Bertagnolli, Ignaz Niederholzer, Christine Stecher, Armin Windegger und Stefan Winkler gewählt worden. Bei den Neuwahlen, die am 10. Oktober anstehen, tritt Armin Windegger als BM-Kandidat für die SVP an. Für den Gemeinderat kandidieren erneut Armin Bertagnolli, Ignaz Niederholzer und Stefan Winkler. Sara Fleischmann, Erika Christina Habicher, Lucrezia Tschalär und Christoph Prader sind neu auf der Liste. Mit einem 12-köpfigen Team tritt die Liste „Für Glurns“ vor die Wählerinnen und Wähler. BM-Kandidat ist wieder Erich Wallnöfer. Für den Gemeinderat kandidieren erneut Beat Wunderer, Heinz Riedl, Hans Josef Bayer, Rosa Pichler Prieth und Kurt Warger, die bereits 2020 den Sprung in den Gemeinderat geschafft hatten. Zudem stellen sich Daniel Moriggl, Magdalena Holzknecht, Valentin Eberhöfer, Tobias Niederholzer sowie Alois Jakob Wegmann der Wahl. Sie hatten bereits 2020 kandidiert. Neu auf der Liste „Für Glurns“ ist Rudolf Ratschiller. Ob es im Anschluss an die Wahlen dem neuen Bürgermeister - wie auch immer er heißen mag - gelingen wird, im neuen Rat eine Mehrheit für eine neue Stadtregierung zu bilden, bleibt abzuwarten. Manche befürchten, dass die „politischen Mauern“ in der Stadt bleiben könnten. Abzuwarten bleibt auch, wie groß am 10. Oktober die Lust zum Wählen sein wird. Was der Kommissar in der Vergangenheit nicht selten zu hören bekam, war die Aussage: „Mach doch du weiter.“ Von außen blicken viele gespannt und auch verwundert auf die politische Situation im rund 900-Seelen-Dorf: „Kann es sein, dass man in einem kleinen Dorf wie diesem nicht imstande ist, irgendwie an einem Strang zu ziehen?“