Beratungsanfragen nehmen weiterhin zu
Schlanders/Mals - Auch im Vorjahr ist die Zahl der Beratungsanfragen im Vinschgau gestiegen. Dies geht aus dem Tätigkeitsbericht 2023 über die Verbraucherberatung der Verbraucherzentrale Südtirol im Vinschgau hervor. Auch im Vorjahr wurde die Verbraucherberatung im Vinschgau vom Juristen und Koordinator Reinhard Bauer betreut. Zusätzlich zu den Beratungsstunden jeden 2., 3. und 4. Mittwoch im Monat in Schlanders sowie jeden 1. Donnerstag im Monat in Mals wurden auch viele Beratungen auf telematischem Weg angeboten. Die oft arbeitsaufwändige Nachbearbeitung und Abwicklung der Fälle wird außerhalb der Öffnungszeiten verrichtet. Das Vorjahr war laut Bauer aus verbraucherrechtlicher Perspektive ein intensives Jahr. Die Schatten der Corona-Pandemie seien nach wie vor spürbar. Als neue Herausforderungen kamen die Teuerung und Inflation dazu. Die Gesamtzahl der Beratungen im Vinschgau (telefonisch, E-Mail, Fax, persönlich und außerhalb des Tals) belief sich im Vorjahr auf 624. Rat gesucht haben mehr Frauen (371) als Männer (253). Die Bereiche, zu denen am öftesten Rat gesucht wurde, sind: Telefonie, Energieanbieter, Finanzdienstleistungen, E-Commerce, Handel und Konsum, Versicherung, Handwerk und Werkverträge. In Sachen Telefonie konnten laut Bauer auch komplexe und wenig aussichtsreiche Probleme erfolgreich gelöst werden. Der Berater wickelt den Großteil der Mediationsverfahren persönlich ab. In puncto Energie habe der massive Anstieg der Strom- und Gasrechnungen zu finanziellen Schwierigkeiten und kurz- bis mittelfristigen Engpässen in Familienhaushalten geführt. Im Laufe des Vorjahres konnte zum Teil ein Rückgang der Energiekosten verzeichnet werden, „was für viele Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig war.“ Viele Beratungen wurden auch im Zusammenhang mit dem Ende des „geschützten Strommarktes“ angeboten. Seitens unbekannter Unternehmen seien unlautere Geschäftspraktiken getätigt bzw. Falschinformationen verbreitet worden. Die Vorfälle wurden den zuständigen Behörden gemeldet. „Neben den wichtigen Basisinformationen und den Interventionen gleicht die Arbeit im Verbraucherschutz oft einem subtilen Kräftespiel zwischen grenzwertigen Geschäftspraktiken diverser Unternehmen und dem Anspruch der Konsumentinnen und Konsumenten nach Transparenz“, resümiert Bauer. „In diesem Gefüge überschreiten Unternehmen nicht selten die Grenzen des rechtlich Zulässigen, wie derzeit im Energiemarkt erkennbar“, so der Berater. Das Ende des „geschützten Marktes“ habe diesen Trend befeuert. Aus diesem Grund sei die Arbeit des Verbraucherschutzes und der Prävention umso bedeutender. Großen Wert lege die Verbraucherzentrale auf proaktive Maßnahmen, auf Informationen auf breiter Ebene und auf Öffentlichkeitsarbeit. Reinhard Bauer dankt der Bezirksgemeinschaft Vinschgau sowie den Gemeinden Schlanders und Mals für die gute Zusammenarbeit.