Die Teilnehmer, die aus ganz Südtirol stammen, mit dem Verkehrsexperten Hermann Knoflacher (ganz links) und dem Lehrgangs-Koordinator Peter Spechtenhauser (4. von links).

Biologisch bauen

Ausbildung auf hohem Niveau an der LBS Schlanders

Publiziert in 40 / 2017 - Erschienen am 22. November 2017

Schanders - Auch in diesem Jahr konnte die Landesberufsschule Schlanders (LBS) wieder namhafte Experten für ihre berufsbegleitende Baubiologie-Ausbildung gewinnen. So vermittelte Professor Hermann Knoflacher, ehemaliger Vorstand des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik der TU Wien, den 18 Kursteilnehmern Grundlagen der Raumordnung und des Verkehrswesens. „Baubiologie ist Teil des Verkehrswesens. Es geht um die Beziehung zwischen Gebäude und Mensch, und jede Beziehung ist im Grunde eine Verkehrsbeziehung“, so Knoflacher. „Verkehr“ bedeute nicht „Auto“, sondern „miteinander verkehren“. In diesem Sinne versuche er den Kursteilnehmern ein erweitertes Bild der Verantwortung der Baubiologie zu vermitteln, die vor allem auf Nachhaltigkeit setze. Der Verkehrsexperte lobte den Lehrgang an der LBS: „Wir müssen Lösungen für die Zukunft erarbeiten, die verantwortungsvoll und umweltorientiert sind. Die Kursteilnehmer sind alles sehr engagierte Praktiker, die das, was sie lernen, auch umsetzen. Das ist auch für mich jedes Mal wieder eine schöne Erfahrung.“ Der Lehrgang hat im Januar 2017 begonnen. „Normalerweise findet der Kurs alle zwei Jahre statt, aufgrund der großen Nachfrage aber haben wir auch 2017 einen Lehrgang angeboten“, erklärt Peter Spechtenhauser, Kursleiter und Leiter der Weiterbildung an der LBS. Ende Januar 2018 werden die Teilnehmer ihre Facharbeiten präsentieren und die Abschlussprüfung ablegen, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Baubiologie und Nachhaltigkeit Neubeuern erfolgt. Die Inhalte der Wochenendkurse und blockweisen Unterrichtseinheiten reichen von Bauphysik, Baustoffdeklaration und Elektrobiologie bis hin zu Schadstoffmessung, Wohnphysiologie, Umweltmedizin, baubiologischer Architektur, organischem Bauen, Altbausanierung, Verkehr und regionaler Wirtschaft, Energiebilanzierung, Gemeinwohlökonomie, Permakultur, Baustofflehre sowie Wohn- und Arbeitsraummessung. Der Kurs mit insgesamt 265 Ausbildungsstunden richtet sich an Planer, Architekten, Geometer, Ingenieure, Bauleiter und Handwerker, Baustoffverkäufer und Einrichtungshäuser. Baubiologische Kenntnisse in der Beratung während der Planungs-, Bau- und Einrichtungsphase werden von den Bauherren zunehmend nachgefragt und geschätzt. Der Lehrgang umfasst Fachvorträge, Praxiseinheiten und Exkursionen. Bauen und Planen nach Feng-Shui, die Einbeziehung von Tieren und Pflanzen, sowie erfolgreiche Kommunikation mit den Kunden stehen ebenfalls auf dem Lehrplan. Die Zusammenarbeit mit dem Verein „baubiologie südtirol“ führt dazu, dass die Qualität der Ausbildungsmodule den hohen Erwartungen der Teilnehmer entspricht. Auch heuer konnten kompetente Fachreferenten gewonnen werden, so etwa der bekannte italienische Umweltmediziner Antonello Pasciuto oder Professor Florin Florineth, der über Neuheiten im Landschaftsbau referierte sowie über Fassaden- und Dachbegrünung.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.