Florian Schöpf (rechts) übergibt die rund 300 Unterschriften an Bürgermeister Ulrich Veith.

„Bitte nicht durch das Dorf“

Publiziert in 14 / 2016 - Erschienen am 13. April 2016
Mals - Wie berichtet, will der staatliche Stromnetzbetreiber Terna eine neue 220.000 Volt-Leitung zwischen Nauders und Glurns bauen. Die Hochspannungslinie soll zur Gänze unterirdisch verlegt werden. Als Trasse in Mals wurde die Staatsstraße ins Auge gefasst. Besorgte Bürger wehren sich gegen diese Variante. Auf Initiative von Florian Schöpf wurden ca. 300 Unterschriften gesammelt. Am 6. April wurden die Unterschriften im Rathaus in Mals dem Bürgermeister ­Ulrich Veith übergeben. Florian Schöpf appellierte im Namen der Gruppe an die Terna, die Malser Gemeindeverwaltung sowie auch an die Verantwortlichen der Landesregierung, sich für eine Trasse einzusetzen, die nicht durch Mals führt, sondern außerhalb der bewohnten Zonen verläuft. Wie Schöpf weiter ausführte, hätten Experten der Schweizerischen Interessengemeinschaft „Gigaherz“ bestätigt, dass auch bei unterirdisch verlegten Leitungen mit Elektrosmog zu rechnen sei. Magnetische Wechselfelder könnten ungehindert in Gebäude eindringen. „Auch Menschen, die auf den Gehsteigen gehen, ­wären dieser Strahlung ausgesetzt“, so Schöpf. Ziel von „Gigaherz“ ist es, die Bevölkerung vor den schädlichen Auswirkungen der elektro-magnetischen Strahlung zu schützen und bereits Betroffene zu ihrem Recht zu verhelfen. Der Bürgermeister sicherte den Vertretern der Gruppe zu, „dass die Trassenführung überarbeitet wird.“ Die Terna wäre auch mit einer alternativen Trasse einverstanden, sofern eine solche gefunden werden kann. Der Terna gehe es darum, die Leitung entlang eine Trasse zu errichten, bei der es am wenigsten Probleme bzw. Widerstand gibt. Mit der Trassenführung und weiteren Aspekten des Projektes soll sich eine eigene Arbeitsgruppe befassen, die sich u.a. aus Vertretern des Landes sowie der Gemeinden Graun und Mals zusammensetzt. Veith ­sicherte auch der Bürger-Gruppe ein Vertretungsrecht zu. Und auch die Bauern werden darin vertreten sein, denn wenn die Leitung nicht entlang der Staatstraße errichtet wird, müsste sie durch landwirtschaftliche Flächen führen. In einem solchen Fall würden die betroffenen Flächen mit einer Dienstbarkeit (Servitut) belegt. Nach Ansicht der Bürger-Gruppe hat der Schutz der Gesundheit im Vordergrund zu stehen. Laut Schöpf gehe es nicht an „dass die Leitung im ganzen Obervinschgau durch landwirtschaftliche Flächen führt und nur in Mals durch bewohntes Gebiet“. Keinen Zweifel dürfte es daran geben, dass die Leitung tatsächlich gebaut wird. Veith: „Es geht hier immerhin um ein 70-Millionen-Euro-Projekt.“ Es handle sich im Grunde um ein privates Vorhaben, um in Zukunft günstigen Strom aus Österreich für die norditalienische Industrie beziehen zu können. Die Gemeinden seien in keiner Form Nutznießer des Vorhabens. Übrigens: die bestehende Freiland-Leitung wird weiterhin genutzt. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
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