Bonifizierungskonsortium zahlt 1,765 Mio. Euro
Publiziert in 17 / 2015 - Erschienen am 6. Mai 2015
Vinschgau - Das Vergleichsabkommen für die Abdeckung der Schäden im Zusammenhang mit dem Zugunglück vom 12. April 2010 in der Latschander, bei dem 9 Menschen starben und 28 weitere zum Teil schwer verletzt wurden, ist kürzlich auch von den zuständigen Gremien des Bonifizierungskonsortiums Vinschgau im Zuge mehrerer Mitgliederversammlungen genehmigt worden. Bereits im Vorfeld war zwischen den 6 beteiligten Parteien im Zivilverfahren und deren Versicherungsgesellschaften vereinbart worden, die Gesamtschadenssumme in Höhe von rund 14,5 Mio. Euro wie folgt aufzuteilen: 6,2 Mio. Euro (43%) zahlen die Versicherungen des Bonifizierungskonsortiums, 1,765 Mio. Euro (12%) das Bonifizierungskonsortium mit Eigenmitteln, 3,2 Mio. Euro (23%) das Land, der Bahnbetreiber und deren Versicherungen und 360.000 Euro (2%) die ITAS (Versicherung der Fraktion Latsch). Die Differenz (20%) konnte infolge von Forderungsverzichten einzelner Verfahrensparteien bzw. weiterer Zahlungen einzelner Parteien ausgeglichen werden. Dem internen Aufteilungsschlüssel bezüglich der 1,765 Mio. Euro, für die das Bonifizierungskonsortium aufkommt, wurde laut Geschäftsführer Gottfried Niedermair fast einhellig zugestimmt. Demnach wird die Hälfte der Summe, sprich 882.500 Euro, mit Rücklagen bestritten. 336.500 Euro (19%) tragen die Mitglieder der Beregnungsgenossenschaft Kandlwaal (1.600 Euro pro ha; insgesamt 210 ha) und 135.000 (7%) tragen die Mitglieder der Beregnungsgenossenschaft Plafaden (500 Euro pro ha; insgesamt 270 ha). Das restliche Obstbaugebiet bringt 360.000 Euro (21%) auf (zwischen 60 und 200 Euro pro ha; insgesamt 4.225 ha) und das Grünlandgebiet in der Talsohle 47.000 Euro (2%), sprich 20 Euro pro ha bei insgesamt 2.350 ha. Das Berggebiet übernimmt 4.000 Euro (0,2%), wobei bei insgesamt 800 ha 5 Euro pro ha anfallen. Die Summen werden in zwei Jahresraten gezahlt. „Wir haben versucht, im Interesse unserer institutionellen Tätigkeit und zum Schutz unserer Funktionäre und Mitarbeiter eine Lösung zu finden“, so der Delegiertenrat des Konsortiums zum Vergleichsabkommen. Das Strafverfahren ist noch anhängig.Sepp

Josef Laner