Bürgxmeistx

Publiziert in 17 / 2014 - Erschienen am 7. Mai 2014
Ich wusste schon eine knappe Woche vor den Gemeinderatswahlen, wer in Schluderns Bürgermeister wird. Warum ist diese Behauptung falsch? Nein, nicht weil man aufgrund der verworrenen Situation als Nicht-Schludernser eine solche Vorhersage gar nicht hätte machen können, sondern weil sich sprachlich sensible Mitbürgerinnen am Wort „Bürgermeister“ stoßen könnten. Denn es wäre durchaus möglich gewesen, dass Schluderns dieses Mal eine Bürgermeisterin bekommt. Da aber das Oberhaupt einer Gemeinde männlich oder weiblich sein kann und zudem nicht nur für Bürger, sondern auch für Bürgerinnen da sein sollte, müsste man konsequenterweise von Bürger- und Bürgerinnenmeistern und Bürger- und Bürgerinnenmeisterinnen sprechen. Ja, es ist anstrengend, niemanden zu diskriminieren. Eine Professorin für transdisziplinäre Geschlechterstudien an der Berliner Humboldt-Universität hat jetzt vorgeschlagen, Endungen prinzipiell wegzulassen und durch ein „x“ zu ersetzen: „Die x-Form soll deutlich machen: Es gibt auch noch mehr als Frauen und Männer.“ Aha! Heißt das dann, dass man in Schluderns auch mit einem Pferd hätte rechnen müssen? z
Christian Zelger
Christian Zelger

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