Damals wie heute
Seit 125 Jahren im Einsatz für den Nächsten: Die Freiwillige Feuerwehr Tarsch feierte Jubiläum.
TARSCH - „Ohne eure Unterstützung wäre dies alles nicht möglich. Danke“, betonte Urban Pirhofer, der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Tarsch, und meinte damit die Dorfbevölkerung. Die Wertschätzung für die Feuerwehr könne man spüren, tagtäglich. „Die Feuerwehr ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. Und hier in Tarsch ist sie besonders stark im Dorf und mit der Bevölkerung verwurzelt“, lobte auch der Latscher Bürgermeister Helmut Fischer. An Lobesreden und Hymnen auf die fleißigen Tarscher Wehrleute fehlte es am 2. Juni nicht. Kein Wunder, ein derartiges Jubiläum ist nicht alltäglich. 125 Jahre wurden gefeiert. „125 Jahre im Dienst für den Nächsten“, wie es Urban Pirhofer auf den Punkt brachte.
Gründung am 29. Jänner 1894
Es war am 29. Jänner 1894, als der offizielle Gründungsakt der Freiwilligen Feuerwehr von Tarsch erfolgte. 47 Mann zählte die Wehr damals. Der Anlass der Gründung war ein tragischer: Ein Feuer in einem Stadel im Dorf hatte Todesopfer gefordert, unter anderem ein Kind war dabei ums Leben gekommen. „Man überlegte, was man tun könne gegen solche Katastrophen. Dies war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr von Tarsch“, blickte Pirhofer zurück. 1889 sei die erste Fahrzeugspritze angeschafft worden, 1900 eine Fahne. Das Vereinshaus wurde 1979 erbaut, der erste Tankwagen 1986 angeschafft. 1991 wurde die Jugendwehr gegründet und 2009 das erweiterte Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben, um nur einige Stichpunkte in der Historie zu nennen. Prägend seien Katastrophen wie das Lift-Unglück auf der Tarscher Alm im Jahre 1981 gewesen oder das Vinschger Bahn-Unglück 2010.
Freiwillige und professionell
Heute sei die Feuerwehr nicht mehr aus dem Dorf wegzudenken. „Nicht nur aufgrund der wichtigen Einsätze, sondern auch wegen der sozialen Komponente. Die Wehren werden gebraucht in den Dörfern. Ihr vermittelt bereits der Jugend wichtige Werte. Werte wie Kameradschaft und Hilfsbereitschaft“, sagte Landesfeuerwehr-Präsident Wolfram Gapp. Der Tätigkeitsbereich der Feuerwehren sei breiter geworden. „Die Bevölkerung in Südtirol hat eine hohe Erwartungshaltung. Unsere Wehren erfüllen diese immer wieder aufs Neue und beweisen, dass Ehrenamt und Freiwilligkeit nicht im Gegensatz zu Professionalität stehen“, so Gapp. Auch Bezirkspräsident Thomas Tecini und hatte lobende Worte für die Tarscher Wehr parat: „Ihr leistet eine vorbildliche Arbeit. Damals wie heute ist es das Ziel, den Menschen zu helfen. Euch gelingt dies“. Abschnittsinspektor Werner Linser betonte: „Die Freiwillige Feuerwehr Tarsch überzeugt sowohl bei Übungen, als auch bei Versammlungen immer wieder mit viel Anwesenheit. Ihr steht für Kameradschaft und Können. Macht weiter so“. Und wenn die Wehr so weitermache, „dann müsse man sich im Dorf Tarsch keine Sorgen machen“, sagte der ehemalige Feuerwehr-Bezirkspräsident Franz Tappeiner.
Neues Fahrzeug gesegnet
Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde auch das neue Fahrzeug gesegnet. Die Tarscher Wehr darf sich über einen neuen Mitsubishi Pajero freuen. „Der Wagen erfüllt seinen Zweck bestens“, freute sich Vizekommandant Herbert Schwarz. 7 Wehrleute finden im 190 PS starken Fahrzeug Platz. Der Allrad-Wagen ersetzt den 50 Jahre alten Fiat Campagnola. Die Kosten von 54.800 Euro konnten durch die Unterstützung des Landes, der Gemeinde, der Raiffeisenkasse Latsch sowie durch Eigenmittel und Spenden der Bevölkerung gestemmt werden. Fahrzeugpatin ist Ida Schwarz. Sämtliche Fahrzeugpatinnen, neben Ida Schwarz sind dies auch Gerda Hanni, Claudia Müller, Antonia Schuster, Martha Kofler sowie die älteste im Bunde, Mathilde Schwarz, wurden geehrt. Geehrt wurde auch Norbert Gruber, der seit mehr als 20 Jahren als Fähnrich fungiert. Ein Buffet, zubereitet von den Tarscher Bäuerinnen, rundete die gelungene Feier ab. Die Musikkapelle Tarsch hatte für die passende Umrahmung gesorgt.