Burkhard Pohl (rechts) möchte, dass sich Landeshauptmann Luis Durnwalder (links) persönlich ein Bild vom Marmorabbau in Göflan verschafft.

„Dann muss man ihn halt oben lassen“

Publiziert in 29 / 2013 - Erschienen am 27. August 2013
Schlanders/Laas - LH Luis Durnwalder besteht nach wie vor darauf, dass auch der Marmor aus dem Göflaner Bruch über die Schrägbahn in Laas abtransportiert wird. Am Samstag saß Durnwalder ca. eine Stunde lang mit dem Schlanderser BM Dieter Pinggera zusammen. Dieser sagte nach der Aussprache, dass es zu keinem Durchbruch gekommen sei. Gegen den Beschluss des Gemeinderates, die Forststraße in Göflan als Gemeindestraße zu klassifizieren, um den Marmor über die Straße abtransportieren zu können, hatte das Land erfolgreich beim Verwaltungsgericht rekurriert. Eine von der Gemeinde Schlanders beantragte Aussetzung dieses Urteil lehnte der Staatsrat ab. Das endgültige Urteil soll im Herbst fallen. Zumal die Gemeinde Schlanders der ­Göflaner Marmor GmbH gegenüber vertraglich verpflichtet ist, den Abtransport zu garantieren und finanzieren, muss die Gemeinde mit Schadensersatzforderungen seitens der Göflaner Marmor rechnen. Für einen bestimmten Zeitraum ließ es die Gemeinde zu, auch ohne die Ermächtigung des Landeshauptmannes Blöcke über die Straße zu Tal zu bringen. Die Forstbehörde stellte Strafen aus, gegen welche die Gemeinde Rekurs einlegte. Seit wenigen Wochen bis jetzt wurden ca. 200 Kubikmeter Marmor aus dem Göflaner Bruch über die Transportstrukturen in Laas abtransportiert. „Wirtschaftlich gesehen ist das ein Nonsens, denn die Kosten liegen jenseits von Gut und Böse. Auch was den Aspekt der Umwelt betrifft, ist ein Lkw-Transport über Göflan besser“, so Pinggera. Bei der erwähnten Aussprache sei es ihm lediglich gelungen, dem LH die Zusage abzuringen, für besonders große Blöcke, die nicht mit der Schrägbahn transportiert werden können, eine Ausnahmeerlaubnis für den Abtransport per Lkw zu bekommen. „Wir haben es hier mit einer Forststraße zu tun. Sie wurde nicht für den Abtransport des Marmors gebaut,“ sagte Durnwalder dem der Vinschger. Zur Feststellung, dass es sich wirtschaftlich nicht rentiert, den Stein über Laas abzutransportieren, meinte Durnwalder: „Dann muss man ihn halt oben lassen“. Burkhard Pohl meinte auf Anfrage, dass die Blöcke, die derzeit nicht zum Betrieb nach Schlanders gebracht werden können, zwar ihren Wert behalten, doch dass dem Unternehmen Schäden entstehen, sei unbestritten. Geradezu absurd sei der Umstand, dass seine Blöcke, die nach der Ankunft im Lager in Laas per Lkw nach Schlanders gebracht werden müssten, erst „freigegeben“ werden, sobald die Gemeinde Schlanders die Transportkosten bezahlt hat. Der Verein „Freunde der Schrägbahn“ stellt indessen mit großer Freude fest, „dass mit Datum 12.08.2013 auch Marmorblöcke aus dem Göflaner Wantlbruch mittels der umweltfreundlichen Variante Seilbahn/Schrägbahn zu Tale transportiert werden.“ Der Verein sei sicher, „dass die Betreiberin der Bahn, die Fa. Lasa Marmo, sowie die Besitzerin, die Eigenverwaltung Laas, faire und transparente Bedingungen bieten.“ Der Verein wünscht sich, „dass die Unstimmigkeiten der letzten Jahre zwischen den beiden Nachbargemeinden Schlanders und Laas der Vergangenheit angehören und wir uns alle wieder auf Augenhöhe begegnen können,“ so Vereinspräsident Dietmar ­Spechtenhauser. Sepp
Josef Laner
Josef Laner

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