Die Gemeinde Mals hat Aussichten, den „römischen Aderlass“ mit Erträgen aus der Stromgewinnung zu kompensieren.

Das Ende der Zweisamkeit

Publiziert in 40 / 2012 - Erschienen am 7. November 2012
Alles fließt - das IMU-Geld nach Rom und der Ram durch Laatscher Fraktionsgrund. Beide standen im Mittelpunkt der Malser ­Ratssitzung im Oktober. Mals – Stolze 15 Punkte umfasste die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am 29. Oktober. Darunter befanden sich auch zwei Anträge der Freien Wähler und Brocken wie Immobiliensteuer, Stromverteilernetz, Müllabfuhrdienst und Transparenz. Sie wurden in Eilzugtempo abgehandelt beziehungsweise verschoben. Ausgerechnet ein Thema, das man auf der Tagesordnung vergeblich suchte, beschäftigte die 17 anwesenden Räte fast am längsten. Genauer gesagt der Versuch, es zum Tagesordnungspunkt zu machen. Das Einverständnis von 75 Prozent der Ratsmitglieder und der Fraktionssprecher seien notwendig, erklärte Bürgermeister Ulrich Veith, um die „sich überschlagenden Entwicklungen in der Rambach-Frage“ im Gemeinderat zu diskutieren und darüber abzustimmen. Anstoß war ein Formfehler, der den Rat in der Nachbargemeinde Taufers im Münstertal gezwungen hatte, den Beschluss zu widerrufen, am 25. November die Bürger über die Nutzung des Rambachs - laut Fragestellung über den Bau eines Kraftwerkes - abstimmen zu lassen. Die Diskussion in Mals richtig in Schwung brachte die Mitteilung von Bürgermeister Veith, dass man es in der Gemeinde Taufers laut Amtskollege Hermann Fliri nicht mehr so „gneatig“ habe mit der Volksbefragung. Das Gegenteil sei der Fall, behauptete die im Zuschauerraum anwesende Gemeinderätin Margit Gaiser (Für Taufers). „Das ist zwar nur eine Einzelmeinung“, erklärte Veith, ließ aber zu, dass sie die Malser Räte eindringlich ersuchen konnte, den Termin zu verschieben, um ein gleichzeitiges Vorgehen zu ermöglichen. Ihr Anliegen wurde von Christine Taraboi, ­Marcel Weirather und Erich Stocker (Freie Wähler) unterstützt: „Wir haben immer vereinbart, mit der Gemeinde Taufers vorzugehen“, sagte Taraboi. „Der Malser Beschluss steht“, meinte Johann Ziernheld (SVP). Thomas Hellrigl von der Mehrheitspartei konnte sich vorstellen, dass bei einer Verzögerung die Gemeinden durch die Finger schauen könnten. Referent Josef Thurner beharrte: „Wir müssen autonom entscheiden.“ Damit waren die Würfel gefallen auch ohne Beschluss. Die Malser entscheiden am 25. November, wie sie mit dem Teil des Rambachs, der auf Laatscher Fraktionsgrund verläuft, verfahren wollen. Günther Schöpf
Günther Schöpf
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