Das Erfolgsgeheimnis für Bergbauern
Publiziert in 43 / 2015 - Erschienen am 2. Dezember 2015
Vollerwebsbauern werden in der Berglandwirtschaft immer rarer. Deshalb gelte es, auf Nachhaltigkeit zu setzen. Und bestes Grundfutter zu produzieren.
BURGEIS - Inbesondere im oberen Vinschgau geht der Trend bei der Berglandwirschaft in Richtung Nebenerwerb. Für Bergbauern wird es immer schwieriger. Vor allem deshalb müsse man auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz bauen. Eine gezielte Düngung sorge schließlich für eine bessere Grundfutterqualität - was wiederum die Basis für eine erfolgreiche Milchproduktion sei. Dies war der Tenor bei einer Tagung des Beratungsringes Berglandwirtschaft (Bring) in Burgeis. Rund 150 Teilnehmer wohnten den zweiten Vinschger Berglandwirtschaftstagen in der Fachschule für Forst- und Landwirtschaft Fürstenburg bei. „Ziel in der Südtiroler Grünland- und Viehwirtschaft muss es sein, möglichst viel Milch aus dem heimischen Grundfutter zu produzieren“, betonte Agrarlandesrat Arnold Schuler.
Dies sei nicht nur deshalb wichtig, um die Ausgaben des Futtermittelzukaufs zu reduzieren, sondern auch im Sinne der Tiergesundheit und eines möglichst geschlossenen Nährstoffkreislaufes. Denn: Je mehr Milch aus dem Grundfutter produziert wird, desto weniger Kraftfutter wird zugekauft. Bei der Grundfutterproduktion habe der Landwirt die Möglichkeit, direkte Maßnahmen zu treffen, um den eigenen Betriebserfolg zu verbessern.
Wie man an ein qualitativ hochwertiges Grundfutter kommt, dazu referierten Thomas Prünster vom Beratungsring sowie Bauer und Fütterungsberater Matthias Lins. Aus der Praxis der Grundfutterproduktion berichtete der Pusterer Landwirt Meinhard Engl.
„Hochwertiges Grundfutter ist ein wichtiger Baustein zur bedarfsgerechten und wirtschaftlichen Rinderfütterung. Die wichtigsten Grundmittel sind Heu, Gras und Maissilage“, erklärte Lins. Von hochwertig spreche man, wenn der Eiweiß- und Energiegehalt hoch ist, das Futter verschmutzungsfrei geerntet wurde und es während der Lagerung nicht verdorben sei. „Bei Heuverderb ist der Bauer schon selbst schuld. Um eine ordentliche Lagerung muss man sich halt kümmern“, mahnte der Experte. Ist die Grundfutterqualität mangelhaft, gelte es dies auszugleichen. So könne nährstoffarmes Futter durch optimierte Rationsgestaltung ausgeglichen werden. „Es gibt für jeden Betrieb eine Lösung, aber es gibt nicht die Lösung für alle Betriebe“, so Lins.
Alles muss passen
Eine hochwertige Grundfutterproduktion ist in der Praxis ein Zusammenspiel aus mehreren Dingen. „Die richtige Düngung, ein passender Viehbestand und die zielgerichtete Bekämpfung von Schädlingen. Alles muss passen“, erklärte Vollerwerbsbauer Meinhard Engl.
Der Beratungsring für Berglandwirtschaft wurde vor zwei Jahren gegründet, um die Weiterentwicklung in der Südtiroler Berglandwirtschaft zu gewährleisten. AM
Michael Andres