Die Warteschlange vor dem Impfzentrum in Schlanders am 15. November.

„Das kann es auch nicht sein“

Publiziert in 39-40 / 2021 - Erschienen am 23. November 2021

Schlanders/Mals - „Impfen ist schon gut und recht, aber wenn man sich vormerkt, pünktlich erscheint und dann stundenlang in der Kälte im Freien warten muss, ist das auch nicht das Wahre,“ ärgerte sich am 15. November ein älteres Ehepaar, das über eine Stunde lang vor dem Impfzentrum in Schlanders ausgeharrt hatte. Man hätte zumindest den großen Saal im Kulturhaus öffnen können, anstatt den ganzen „Haufen“ im Freien so lange warten zu lassen. Eine ähnliche Kritik wurde dem der Vinschger vor wenigen Tagen zugetragen. Eine Frau war am 20. November nach Mals gefahren, um sich dort impfen zu lassen. Sie stand mit Hunderten von anderen Personen 3 Stunden vor dem Gebäude in der Schlange, ehe sie endlich an die Reihe kam. Am Tag zuvor hatte sie über eine Stunde in Schlanders gewartet, musste dann aber zur Arbeit und somit unverrichteter Dinge abziehen. „Die Impfung propagieren, aber dann nicht dafür sorgen können, dass Leute die Impfung in einer zumutbaren Zeit abwickeln können, finde ich einfach eine unglaubliche Frechheit und ein Zeichen für höchste Inkompetenz der Führungskräfte in der Sanität. Schlechter hätte man das alles nicht organisieren können“, so die harsche Kritik der Frau. Es müsste doch möglich sein, den Andrang anhand der Daten (wer bekommt die 2. Impfung, bei wem sind die 6 Monate abgelaufen usw.) vorher abzuschätzen. Von Führungskompetenz und Effizienz seitens der Politik und Sanität könne in diesem Fall nicht gesprochen werden. Sie habe das Ganze als Schlag ins Gesicht all jener empfunden, die den Impfaufruf ernst genommen und hingegangen sind. Eine Zumutung seien die Warteschlangen auch für die Mitarbeiter in den Impfzentren gewesen, die 8 bis 9 Stunden im Einsatz standen, teilweise ohne Pause, und sich bemühten, alle Impfwilligen in einer angemessenen Zeit zu bedienen, „was angesichts so einer Organisation praktisch unmöglich war.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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