Das „Neugeborene“ sticht in See
Mit dem gemeinsamen Marketingauftritt „Ferienregion Reschensee“ werden Kräfte gebündelt und Synergien genutzt.
Graun - Wie schon bei der Vollversammlung der Ferienregion Obervinschgau (siehe der Vinschger Nr. 7/2025) stand auch bei der Vollversammlung der Ferienregion Reschenpass, die am 9. April im Vereinshaus in Graun stattgefunden hat, der gemeinsame Marketingauftritt beider Ferienregionen unter der Bezeichnung „Ferienregion Reschensee“ im Mittelpunkt des Nachmittags. „Der Start ist geglückt, jetzt muss das ‚Kind’ laufen lernen“, sagte Gerald Burger, der Geschäftsführer der Ferienregion Reschenpass. Ausführlich wurden die zahlreich erschienenen Mitglieder über die Hintergründe, die Entstehung, die Ziele und Umsetzungsschritte der gemeinsamen Marketingstrategie informiert, auf die sich die zwei Ferienregionen mit den Gemeinden Graun, Mals, Schluderns, Glurns und Taufers im Münstertal sowie die zwei Skigebiete Schöneben-Haideralm und Watles geeinigt hatten.
„Mehr Sichtbarkeit und Schlagkraft“
„Mit dem gemeinsamen Marketingauftritt bündeln wir die Kräfte, nutzen Synergien und werden so als Ferienregion Reschensee sichtbarer und schlagkräftiger“, gab sich Christian Maas, der Präsident der Reschensee Konsortial GmbH, überzeugt. Im Verwaltungsrat arbeiten neben Maas auch Joachim Theiner (Vizepräsident) sowie Christian Kuppelwieser und Hubert Thanei mit. Die Gesellschaft ist die organisatorische Einheit zur Verwaltung und Steuerung des Destinationsmarketings der Ferienregion Reschensee. Die GmbH definiert die gemeinsamen Ziele, organisiert die Zusammenarbeit mit den externen Partnern, verwaltet das gemeinsame Budget –
heuer sind es 525.000 Euro –,
veranstaltet Workshops und benennt Arbeitsgruppen. Zusammenfassend sagte Maas, dass es darum gehe, „die gemeinsamen Stärken im Einzugsgebiet der zwei Tourismusvereine, die weiterhin als eigenständige Organisationen erhalten bleiben, besser ins Schaufenster zu stellen und den Tourismus weiter zu stärken.“
„Einzigartiges Outdoor-Paradies“
Laut Stefan Gruber vom Unternehmen „valmontis“, das die Umsetzung des gemeinsamen Marketingauftrittes begleitet, bietet die Ferienregion Reschensee ein einzigartiges Outdoor-Paradies, „das Sport, Natur und Kultur in einer atemberaubenden Umgebung vereint.“ Gruber informierte auch über die zum Teil bereits laufenden und noch geplanten Umsetzungsschritte. Derzeit in Ausarbeitung ist zum Beispiel die Webseite der Ferienregion Reschensee. Erarbeitet wird sie von der „webwg GmbH“ (Roland Sprenger). Das Logo und die Markenbasis stehen, die operative Marketingbegleitung ist im April angelaufen. Wesentlich ist laut Gruber das Mitmachen möglichst aller Betriebe bzw. Mitglieder.
„Keine Abkapselung“
Übereinstimmend festgehalten haben die Präsidentin der Ferienregion Reschenpass, Deborah Zanzotti, der Geschäftsführer Gerald Burger, Christian Maas, Stefan Gruber und weitere Redner, dass die gemeinsame Marketingstrategie nicht als Abkapselung vom restlichen Vinschgau zu verstehen sei. Besonders deutlich wurde hierzu Bürgermeister Franz Prieth in seinen Grußworten. Die Schaffung der Marke „Ferienregion Reschensee“ sei ein wichtiger Baustein in der touristischen Entwicklung des Einzugsgebietes: „Wir identifizieren uns nach wie vor voll mit dem Vinschgau und verstehen uns als eines der Zugpferde im Vinschgau.“ Gerald Burger ergänzte, dass man sowohl mit Vinschgau Marketing also auch mit der IDM gut zusammenarbeite.
Bewährte und zum Teil neue Angebote
Insgesamt gesehen kann die Ferienregion Reschenpass mit einer stabilen Nächtigungszahl von etwas mehr als 431.000 Nächtigungen und einer soliden Bilanz auf ein erfolgreiches Tourismusjahr 2024 zurückblicken. An den vielfältigen und bewährten Angeboten und Veranstaltungen in den Bereichen Wandern, Radfahren und Laufen sowie auch Kultur, Natur und Genuss wird festgehalten. Für heuer kündigte Gerald Burger einige neue wöchentliche Veranstaltungen an sowie weitere Neuheiten und Projekte. So wird etwa der Kindererlebnisweg „Talai“ (Interreg-Projekt „Zipf Zapf Weg“) aufgewertet. Im Herbst soll das neue Erlebnisbad „Curunes“ in Graun seinen Betrieb aufnehmen.
Aufschwung hält an
Vorausschauend auf die nächsten Jahre kündigte der Bürgermeister die Entstehung weiterer Gästebetten an. Eine Gesamtbettenzahl bis zu rund 4.000 sei für die Gemeinde Graun „verträglich“. Nach dem Neubau des Schwimmbades, dessen Errichtung die Gemeinde aus eigener Kraft stemmt, sei die Neugestaltung des Museums in Graun das nächste große gemeindeeigene Projekt. Seitens des Landes erhoffe man sich eine möglichst rasche Umsetzung des Projektes „Turm-Areal.“ Gelobt hat Prieth den von Gerald Burger vorgestellten „Reschensee Guest Pass“. Dieser sieht Leistungen und Preisnachlässe vor, die weit über den Bereich Mobilität hinausgehen. Die regionalen Zusatzleistengen in der Ferienregion Reschensee werden schrittweise umgesetzt.
Arbeitgeberkonzept wird weiter umgesetzt
Worte des Dankes und der Anerkennung für die Tätigkeiten der Ferienregion Reschenpass fanden neben dem Bürgermeister auch Raika-Direktor Markus Moriggl, der LTS-Geschäftsführer Hubert Unterweger, Oswald Plangger von der IDM, die Geschäftsführerin der Ferienregion Obervinschgau, Katharina Fritz, die zusammen mit dem Präsidenten Lukas Gerstl an der Versammlung teilnahm, sowie der kürzlich wiedergewählte HGV-Ortsobmann Thomas Strobl. Am Arbeitgeberkonzept wird laut Strobl weiterhin gearbeitet. Ziel des Konzeptes (siehe Homepage radikal-zeit.com) ist es, speziell den oberen Vinschgau, sprich das Einzugsgebiet der Ferienregion Reschensee zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen, wobei man das Augenmerk auf potenzielle Mitarbeitende aus der Umgebung lenkt. Weiterbildungsangebote sieht das Konzept ebenso vor, wie Vorteilskarten oder Team-Events. Zum Abschluss der Versammlung bedankte sich Gerald Burger bei allen Mitgliedern, beim gesamten Mitarbeiterteam, beim Vorstand und Aufsichtsrat, bei der Gemeinde, allen Partnerorganisationen und Förderern sowie bei den Vereinen, wobei er folgende stellvertretend für alle Vereine namentlich nannte: Oculus, Alpenverein, Museumsverein, Kiteverein, Segelverein, FC Oberland, ASV Vinschger Oberland, Freiwillige Feuerwehren, Bergrettung und Weißes Kreuz.