Das Parteiendenken wurde abgewählt

Publiziert in 21 / 2015 - Erschienen am 4. Juni 2015
Die Gemeinderatswahlen sind vorbei. Gar einige politische Entscheidungsträger werden sich wohl immer noch den Kopf darüber zerbrechen, wieso sich der Wähler nicht so entschieden hat wie erwartet. Es ist eine Entwicklung der letzten Jahre, dass die Politik von den Menschen nicht mehr in dieser Form toleriert wird. Neben den Nichtwählern flacht auch das einstig starke Parteiendenken im Land immer weiter ab und genau das ist einer der Hauptgründe für die in so manchen Gemeinden überraschenden Wahlausgänge. Die Bürgerinnen und Bürger wählen nicht mehr stur und steif jene Partei, die sie beispielsweise bei den Landtagswahlen unterstützen würden, sondern sie wählen Personen aus der eigenen Gemeinde, von denen sie überzeugt sind, dass sie das Dorfleben in den nächsten fünf Jahren positiv weiterentwickeln können. Wenn man dann etwa aus der Brennerstraße hört, dass es nach diesen bescheidenen Wahlergebnissen zu personellen Konsequenzen in der Landesleitung der SVP kommen soll, dann haben viele anscheinend noch nicht verstanden, dass die Landespolitik mit der Lokalpolitik nicht wirklich viel am Hut hat. Aus diesem Grund ist der Weg für die Zukunft bereits vorgezeichnet, Gemeinderatswahlen sollten zu Personalwahlen werden. Bleibt zu hoffen, dass die gesamten politischen Parteien auch den Mut besitzen, um dem augenscheinlichen Wunsch des Wählers zu entsprechen und die Weichen für eine neue politische Ära in den Gemeindestuben zu stellen. redaktion@dervinschger.it
Rudi Mazagg
Rudi Mazagg

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