Mit Bedauern musste der Gemeinderat von Mals zur Kenntnis nehmen, dass das Land das Beitragsansuchen für das Vorhaben „Ferrarihaus“ abgelehnt hat.
Das „Ferrarihaus“ in Mals

„Das schmerzt“

Land lehnt Beitrag für das Vorhaben „Ferrarihaus“ ab. 

Publiziert in 5 / 2025 - Erschienen am 11. März 2025

Mals - Bereits im Herbst 2024 hatte die Gemeinde Mals beim Land um einen Beitrag in Höhe von 800.000 Euro angesucht, um im gemeindeeigenen „Ferrarihaus“ Wohnungen für junge Menschen mit Beeinträchtigungen zu errichten. Als Zielgruppe waren u.a. junge Menschen mit Down-Syndrom ins Auge gefasst worden. Mit der Führung der Struktur hätte die Bezirksgemeinschaft Vinschgau betraut werden sollen. Wie Bürgermeister Josef Thurner bei der Gemeinderatssitzung am 27. Februar mit Bedauern mitteilen musste, wurde das Beitragsansuchen abgelehnt. „Das schmerzt“, sagte er. Begründet habe das Land die Ablehnung des Beitrages (Art. 5) sinngemäß damit, dass die Gemeinde Mals wirtschaftlich stark entwickelt sei. Dem Gemeinderat blieb nichts anderes übrig, als die Streichung der erhofften 800.000 Euro im Zuge einer Haushaltsabänderung zur Kenntnis zu nehmen. Die Gemeindeverwaltung will das Projekt „Ferrarihaus“ trotzdem weiterhin verfolgen und es mit Gemeindemitteln finanzieren, zumal es sich um ein lange versprochenes Vorhaben handle, für welches sich aber niemand verantwortlich fühle.

2,5 Mio. Euro zweckgebunden

Für verschiedene Investitionen zweckgebunden hat der Gemeinderat rund 2,5 Millionen Euro aus dem Verwaltungsüberschuss in Höhe von insgesamt über 6 Mio. Euro. 300.000 Euro fließen als Eigenmittel der Gemeinde in den vom Land geplanten Bau einer Unterführung für Fußgänger und Radfahrer an der Schleiser Kreuzung. Das Land stellt für dieses Vorhaben rund 2 Mio. Euro bereit. 600.000 Euro wurden für das Projekt „Gehsteig Golgabichl“ in Matsch zweckgebunden und 350.00 für die Sanierung des Dachs der Musikschule. 

Im Frühjahr wird aufgeräumt

Zu den weiteren Investitionen gehört die Räumung des Kasernenareals. Hierfür stehen 80.000 Euro bereit. Josef Thurner: „Wir möchten im Frühjahr mit dem Aufräumen beginnen und auch die Bodenbeschaffenheit prüfen, damit wir dann beim Bau des Schülerheims keine Überraschungen erleben.“ Mit 40.000 Euro wird die Gemeinde zusätzliche E-Bikes ankaufen. Die Vergabe von bisher 30 E-Bikes hat sich bewährt. Mit der Anschaffung weiterer E-Bikes reagiert die Gemeinde auf die große Nachfrage. Beim Bahnhof werden übrigens mit Ausgaben von 60.000 Euro Fahrradboxen errichtet. 10.000 Euro werden für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie zur Schaffung einer Jugendherberge im alten Altersheim bereitgestellt.

Wieder Schülerlotsendienst

Mit Freude zur Kenntnis genommen hat der Gemeinderat, dass es gelungen ist, in Mals wieder einen Schülerlotsendienst einzurichten. Zu verdanken ist dies vor allem dem Einsatz engagierter Mütter. Wie der Bürgermeister informierte, sind alle Personen, die den ehrenamtlichen Dienst leisten, zugleich Freiwillige des Weißes Kreuzes Mals und damit auch über das Weiße Kreuz versichert, welches die Ehrenamtlichen auch ausbildet, schult und ausstattet. Die Kosten der Ausstattung übernimmt die Gemeinde. Auch die Ehrenamtlichen, die für den Lotsendienst in Laatsch sorgen, werden vom Weißen Kreuz „übernommen.“

„So nicht, liebes Land“

Schon seit etlichen Jahren gewährt die Gemeinde Mals Beiträge für die Eröffnung von Betrieben in den historischen Ortszentren. Nun sah sich die Gemeindeverwaltung gezwungen, dem Gemeinderat eine Abänderung der Vorordnung zur Abstimmung zu unterbreiten. Wie der Bürgermeister ausführte, gelten gemäß den Vorgaben des Landes nicht alle Dörfer als „wirtschaftlich schwach entwickelt.“ Demnach dürfen für den Hauptort sowie für Laatsch und Tartsch, die als „stark“ eingestuft sind, keine Beiträge mehr gewährt werden. Bei vielen Rats- und Ausschussmitgliedern stießen die Landesvorgaben auf Kritik und Unverständnis. Der Gemeindereferent Andreas Pobitzer zum Beispiel warf ein, dass es im Hauptort schon seit Jahren ein Geschäfte-Sterben gebe „und nun gilt der Hauptort als wirtschaftsstark.“ Man müsse sich schon fragen, wie man beim Land zu solchen Vorgaben komme bzw. welche Kriterien herangezogen würden. Trotz aller Kritik stimmte der Gemeinderat der Abänderung zähneknirschend zu. Wenn im Rathaus nun Ansuchen aus „starken“ Dörfern eintreffen, wird man die Gesuchsteller auf die Landesvorgaben verweisen. 

Josef Laner
Josef Laner

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