Bürgermeister Jürgen Klotz (links) und Architekt Erwin Gerstgrasser mit Planungsunterlagen.

Demokratie pur

Publiziert in 10 / 2013 - Erschienen am 20. März 2013
Bürger entscheiden über Mitfinanzierung des Kirchenneubaus. Plaus - Mit einem positiven Beispiel direkter und demokratischer Mitbestimmung wartet die Gemeinde Plaus auf. Alle über 16-jährigen Plauserinnen und Plauser können und sollen am Sonntag, 7. April, bei einer Bürgerbefragung darüber entscheiden, ob die Gemeinde den Bau einer neuen Kirche mit rund 300.000 Euro unterstützen soll oder nicht. Über den Bau einer neuen Kirche und einer Leichenkapelle sowie über die Erweiterung des Friedhofs wird in der Gemeinde Plaus schon seit Jahren diskutiert. In der derzeitigen Pfarrkirche St. Ulrich gibt es nur 60 Sitzplätze, sodass die Gläubigen bei größeren Anlässen, wie zum Beispiel bei Firmungen, nach Rabland ausweichen müssen. „Eine Leichenkapelle gibt es nicht und eine Erweiterung des Friedhofes ist dringend notwendig,“ so Bürgermeister Jürgen Klotz. Für den Bau einer Leichenkapelle und auch für die Friedhofserweiterung ist die Gemeinde zuständig. Ein 2004 erstelltes Projekt für den Bau einer Leichenkapelle mit Ausgaben von ca. 250.000 Euro wurde infolge der Diskussion rund um einen Kirchenneubau nicht weiter verfolgt. Die Pfarrei Plaus hat mittlerweile im Zuge eines Planungswettbewerbs ein Siegerprojekt für einen Kirchenneubau ermittelt. Das Projekt stammt aus der Feder des Architekten Erwin Gerstgrasser. Es sieht die Errichtung eines neuen Sakralraumes mit 150 Sitzplätzen vor, wobei dieser Raum mit einem gläsernen Durchgang an die derzeitige Kirche, die in ihrer Dominanz nicht beeinträchtigt werden soll, angebunden würde. Im Untergeschoss des Neubaus sind die Leichenkapelle sowie Nebenräume vorgesehen. Der Friedhof soll in nordwestliche Richtung erweitert werden. Der Gemeinderat hatte im Mai 2012 grundsätzlich beschlossen, dass die endgültige Entscheidung über die Mitfinanzierung seitens der Gemeinde der Gemeinderat nach Vorlage des Siegerprojektes und nach erfolgter Bürgerbefragung trifft. Die Abhaltung der informellen Befragung, bei der kein Beteiligungsquorum vorgesehen ist, hat der Gemeinderat am 11. März beschlossen. 527 Wahlberechtigte können am 7. April von 8 bis 18 Uhr in der Grundschule über folgende zwei Möglichkeiten abstimmen: 1) Die Gemeinde unterstützt den Kirchenneubau gemäß Siegerprojekt mit ca. 300.000, wobei die Leichenkapelle Eigentum der Gemeinde wird; 2) Die Gemeinde unterstützt den Neubau nicht und baut unabhängig davon die Leichenkapelle und erweitert auch den Friedhof. Bauherrin des Neubaus wäre natürlich die Pfarre. Diese lädt am 22. März um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung in die Grundschule ein, bei der das Siegerprojekt vorgestellt wird. Die Gemeinde wird nun laut Jürgen Klotz Schautafeln anbringen und allen Haushalten eine eigene Informationsbroschüre zukommen lassen. Sepp Laner
Josef Laner
Josef Laner

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