Der Vinschger Berglandwirtschaftstag war sehr gut besucht; Monika Aondio (Direktorin der Fürstenburg, nicht im Bild) hatte die Tagung eröffnet.

„Den Stall mit den Augen der Kuh sehen“

Publiziert in 41 / 2016 - Erschienen am 16. November 2016
Die Trockensteher und die Kälber sind die wichtigsten Tiere im Stall, hieß es u.a. auf dem Vinschger Berglandwirtschaftstag in Burgeis. Burgeis - „Trockensteher - die oft vergessene Kuh im Stall“, so lautete das Thema des Vinschger Berglandwirtschaftstages in der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg. Josef Gräber aus dem Pustertal, Berater Bauwesen des BRING (Beratungsring Berglandwirtschaft), brachte es auf den Punkt: „Den Stall mit den Augen der Kuh sehen“, besonders im Hinblick auf trockenstehende Kühe. Das sind jene, die einige Zeit vor dem Abkalben nicht gemolken werden als Vorbereitung auf die Geburt des Kalbes. Leider würden diese gerne „links liegen gelassen“. Die Trockensteher müssten hingegen viel Platz haben zum Liegen, aber auch zum Fressen. Genauso seien viel Licht und Luft wichtig, selbst wenn sie im Stall und nicht auf der Weide sind. Das gelte übrigens für alle Rinder. Denn laut Gräber sind die Trockensteher vor dem Abkalben und die Kälber die Wichtigsten im Stall. Tierarzt Walter Peinhopf aus der Südsteiermark sprach über „Richtiges Management in der Trockenstehzeit = Grundvoraussetzung für einen optimalen Start in die Laktation“. Auch er sprach von einem guten Kuhkomfort und viel Hygiene rund um die Kühe. Die Gesundheit der Tiere sei vordergründig, zum Beispiel mit dem Vorbeugen des sogenannten Milchfiebers (hervorgerufen durch einen verminderten Calciumgehalt im Blutserum) und mit einer fachgerechten Klauenpflege. Weiters ging er auch auf die Fütterung in der Trockenstehzeit ein. Stefan Höllrigl vom Hof „Melsmühl“ in Plaus stellte seine Innovationen im Bereich Tiergesundheit vor. Der Hof weist 99 (!) Erschwernispunkte auf, einige Hektar Grund befinden sich Nahe Aschbach, einige andere in Martell. Er liefert seine Milch an die Sennerei Algund. Im Jahre 2012 hat er den Anbindestall zu einem Laufstall umgebaut, er hat einen Melkstand sowie einen Heukran und Heubelüftung. Sämtliche Abtrennungen in Abkalbeboxen und beim Jungvieh wurden entfernt. Markus W. Moriggl, der Direktor der Raiffeisenkasse Obervinschgau, ging auf die „Synergien zwischen Tourismus und Landwirtschaft“ ein: Die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Tourismus könne und solle verstärkt werden. Der Kalender 2017 der Raika stehe unter dem Motto „hoamisch und guat“ - eine kulinarische Wanderung im Obervinschgau: 12 Betriebe zeigen, wie Menüs mit regionalen Produkten gelingen. Landesrat Arnold Schuler sprach die Förderungen in der Landwirtschaft an sowie die Milchwirtschaft, eine vertiefte Forschung in der Landwirtschaft und die Verständlichkeit dafür, Südtiroler Produkte zu fördern. Veranstaltet hatte den dritten Berglandwirtschaftstag der BRING in Zusammenarbeit mit der Raiffeisenkasse. Der Geschäftsführer von BRING, Christian Plitzner hatte durch den Vormittag geführt.  Daniela di Pilla
Daniela di Pilla
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