Der Almsommer ruft!
Burgeis - Jedes Jahr aufs Neue erwecken die länger werdenden Tage und die erwachende Natur beim Vieh und dem Almpersonal eine Sehnsucht nach der Alm. Zuvor jedoch müssen die Almverantwortlichen und ihre Alm-Teams viele Vorbereitungen treffen. Eine davon ist der Besuch der Alpauffahrtstagung, bei der sie wichtige Informationen zum Almsommer bekommen. In diesem Jahr waren neben Markus Joos vom Inspektorat für Landwirtschaft Vertreterinnen und Vertreter des tierärztlichen Dienstes in die Fürstenburg gekommen, um über aktuelle sanitäre Themen der Alm, über Tierhaltung und Tierschutz zu informieren. „Die Alm ist eine besondere Einheit, in der Tiere aus verschiedenen Ställen kommen“, sagte Amtstierärztin Ramona Stecher. Deshalb sei es wichtig, dass nur gesunde, gekennzeichnete Tiere auf die Alm kommen. „Denn Milch kann nur von gesunden Kühen kommen“, betonte die Tierärztin. In den Ausführungen ihrer Kollegin Christine Reinstadler ging es um die genaue Führung des Almregisters, die Betreuung kranker Tiere und vor allem auch um die Sauberkeit und Hygiene in der Sennerei und außerhalb. Wichtig seien dabei die Vermeidung von Ungeziefer und ein begrenzter Zutritt von Außenstehenden zum Stall. Bertram Stecher vom Südtiroler Sennereiverband sprach das Maßnahmenbündel zur Vermeidung der für den Menschen schädlichen E. coli Bakterien (STEC) an. Er empfahl den Hinweis auf den Etiketten, dass es sich um Rohmilchprodukte handelt. „Es ist stets eine Herausforderung für die Verantwortlichen, die Milch vom Euter unbeschadet und sauber in den Kessel zu bringen, denn auf diesem Weg beginnt eine kritische Phase“. Daher unterstrich auch er die Forderung nach absoluter Hygiene und Sicherheit. Fachlehrerin Elisabeth Haid überreichte gemeinsam mit Bertram Stecher und Christian Peer die Zertifikate für die neuen Almsenner und Almsenninnen, die demnächst ihre erste Almsaison auf verschiedenen Almen, wie beispielsweise auf der Timmelsalm (Passeier), der Tarscher Alm, der Fischunkelalm (Berchtesgaden) oder der Tschiffenaualm (Mühlbach) beginnen werden. Seit fast 40 Jahren gebe es den Almsennkurs, der 105 Stunden beinhalte und ein Erfolgsprojekt mehrerer Partner sei, erklärte die Fachlehrerin. „In diesen 105 Stunden müssen sich die Teilnehmenden Kompetenzen für 1.000 Arbeitsstunden pro Almsommer aneignen“, so Elisabeth Haid.
