Betroffene, Grundschüler und Kindergartenkinder untersuchten die Barrieren am Dorfplatz in Latsch.

Der tägliche Hindernislauf

Publiziert in 23 / 2013 - Erschienen am 19. Juni 2013
Latsch - Selbsterfahrung war angesagt. Grundschüler und Kindergartenkinder versuchten sich als Rollstuhlfahrer, tappten auf Krücken herum oder mussten sich im Dunkeln orientieren. Plötzlich wurden lächerliche 3 Zentimeter ein unüberwindbares Hindernis. Im nachtschwarzen „Art Container“ waren die Augen nutzlos. Es mussten andere Sinne her. Aber was tun, wenn Gehör und Tastsinn nicht geübt waren. Mit dem Gleichgewicht lag es auch im Argen. Dass für geh- und sehbehinderte Menschen der tägliche Dorfgang mit Gehsteigkanten, zu schmalen Gehsteigen und zu steilen Rampen ein täglicher Hindernislauf ist, hatten die Jugendlichen bald gemerkt, dass aber auch ihre Oma mit dem Einkaufswagen oder ihre Mama mit dem Kinderwagen Mühe hatten, sich durchs Dorf zu bewegen, ließ sie nachdenklich werden. Nachdenken war genau das Ziel des „Projekts barrierefreie Gemeinde“, an dem im Vinschgau die Gemeinden Naturns, Latsch und Schluderns teilnahmen. Betreut wurden Klassen und Gruppen vor Ort von der Architektin Verena Oberrauch, Stiftung Vital, und der Mobilitätstrainerin im Blindenzentrum St. Raphael, Sandra Benolli. Zuständiger Referent und beobachtender Zaungast war Vizebürgermeister Hans Mitterer. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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