Im Bild (v.l.): Alois Lechner (Bezirksleitung), Irmgard Gamper (Bezirksobmann-Stellvertreterin), Albrecht Plangger (Bezirksobmann), Renate Laimer, Harald Plörer und Kurt Ziernhöld (alle drei Bezirksleitung), Dieter Pinggera (Parteiausschuss), Parteiobmann Philipp Achammer und Martin Karl Pircher (Bezirksleitung); Roselinde Gunsch (Parteiausschuss) fehlt im Bild.
Im Gamperheim in Schlanders hat sich der SVP-Bezirksausschuss zur Versammlung mit Neuwahlen getroffen.
Helmut Fischer

„Der Vinschgau fehlt am Tisch“

SVP-Führung neu bestellt. Philipp Achammer wünscht sich einen Vinschger Landesrat.

Publiziert in 9 / 2022 - Erschienen am 10. Mai 2022

Schlanders - Trotz der internen Krisen und Wirbelstürme der vergangenen Monate richtet die SVP den Blick nach vorne. Nicht zuletzt auch deshalb, weil im nächsten Jahr Landtags- und Parlamentswahlen angesagt sind. Diese anstehenden „Verabredungen“ mit der Wählerschaft blitzten am 29. April bei der SVP-Bezirksausschusssitzung im Gamperheim in Schlanders immer wieder deutlich auf. Im Mittelpunkt standen die Neuwahlen. Albrecht Plangger hatte sich trotz einer „Frustphase“ dazu entschlossen, zum dritten Mal als Bezirksobmann zu kandidieren. Der Kammerabgeordnete war der einzige Kandidat. Alle 35 vertretenen Stimmrechte entfielen auf Albrecht Plangger. Zu seiner neuen Stellvertreterin wurde mit 33 von 35 Stimmrechten Irmgard Gamper aus Goldrain gewählt. Sie ist Gemeindereferentin in Latsch und folgt auf den bisherigen Stellvertreter Helmut Fischer. Bei der Wahl der 5 Mitglieder der Bezirksleitung wurden Alois Lechner aus Prad, Kurt Ziernhöld aus Reschen und Renate Laimer aus Schlanders bestätigt. Als neue Mitglieder kamen Harald Plörer aus Morter (Ratsmitglied in Latsch) und Martin Karl Pircher aus Kastelbell (SVP-Ortsobmann von Kastelbell) dazu. Bestätigt wurden auch die zwei bisherigen Parteiausschussmitglieder Roselinde Gunsch aus Taufers im Münstertal und Dieter Pinggera aus Schlanders. In seinem kurzen Bericht hatte Albrecht Plangger vorausgeschickt, dass auch der Bezirk Vinschgau in den vergangenen Jahren Mitglieder und Stimmrechte verloren hat. Es sei aber gelungen, für 22 der fast 40 Ortsgruppen neue Ortsobleute zu gewinnen. Auch auf eine Reihe offener „Baustellen“ im Vinschgau verwies Plangger. Als großen Schritt wertete er u.a. die Gründung der Gesellschaft „Stilfser Joch GmbH“, obwohl es sehr lange gedauert habe „und wir Vinschger nicht einmal zur Gründung nach Bozen eingeladen worden sind.“ Noch immer nicht wirklich weitergekommen sei man beim Schülerheim in Mals, beim Direktbus Mals-Landeck und beim Nationalparkplan, obwohl jetzt Bewegung in diese und andere Vorhaben komme. Auch für den Bau der Tiefbauhalle in Schlanders zeichne sich endlich eine positive Entwicklung ab. Zu begrüßen sei die Genehmigung der technischen Eigenschaften für den Bau einer Steinschlagschutzgalerie in der „Latschander“ seitens der Landesregierung. Für diesen Sicherungseingriff will das Land ca. 8,3 Millionen Euro investieren. Später soll auch ein ca. 900 Meter langer Tunnel folgen, wobei mit Kosten von rund 40 Mio. Euro zu rechnen sei.

„Ost-West-Gefälle ist ungut“

„Wenn es um das Wesentliche geht, muss jede und jeder bereit sein, einen Schritt zur Seite zu machen“, sagte Parteiobmann Philipp Achammer in Bezug auch die parteiinternen Krisenmonate: „Wir als Partei fallen nicht um, wenn eine Person umfällt.“ Bestimmte Dinge seien intern aufzuarbeiten. „Die Verwaltung im Land ist sauber“, so Achammer, „über den Umgang miteinander ist zu reden.“ Es gehe nicht darum, „dass wir uns obermoralische Ansprüche stellen, sondern dass wir professionell zusammenarbeiten und uns im Interesse der Bevölkerung um die Sachthemen kümmern.“ Nicht der Neid habe Südtirol groß gemacht, sondern der Ausgleich. „Wir können stolz sein auf das, was die SVP seit über 70 Jahren für dieses Land geleistet hat und wir können uns damit sehen lassen.“ In diesem Sinn werde er im Sommer zusammen mit dem Landeshauptmann Arno Kompatscher in die Bezirke gehen und das direkte Gespräch mit der Bevölkerung suchen. Kein Hehl machte der Parteiobmann daraus, dass es ein politisches „Ost-West-Gefälle“ zu Ungunsten des Vinschgaus bzw. des Westens gebe, das ungut sei. „Seit dem Ausscheiden von Richard Theiner fehlt der Vinschgau am Tisch“, so Achammer. Er wünsche sich wieder einen Vinschger Vertreter in der Landesregierung. Der Landtagsvizepräsident Sepp Noggler informierte über die bestätigende Landesvolksabstimmung, die am 29. Mai stattfindet. Es gehe laut Noggler im Kern darum, „ob es zugelassen werden soll, dass 300 Personen ein Landesgesetz blockieren können oder nicht.“ Allen Haushalten werde in Kürze eine Broschüre mit allen Informationen zur Abstimmung zugesandt. Der bisherige Bezirksobmann-Stellvertreter Helmut Fischer rief eindringlich zum Zusammenhalt im Bezirk auf, vor allem bei Wahlen.

Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.