Zum Auftakt führte Benjamin Wallnöfer die Gruppe der Bachmauer entlang bis hin zur Kirche und wartete auch mit Informationen zur Burgruine Lichtenberg auf. Die Burg wurde erstmals 1259 als landesfürstlicher Besitz der Grafen von Tirol genannt. Das 1993 gegründete Kuratorium Schloss Lichtenberg führte umfangreiche Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durch. Seit 2 Jahren werden auch Schlossführungen angeboten.
Zum Auftakt führte Benjamin Wallnöfer die Gruppe der Bachmauer entlang bis hin zur Kirche und wartete auch mit Informationen zur Burgruine Lichtenberg auf. Die Burg wurde erstmals 1259 als landesfürstlicher Besitz der Grafen von Tirol genannt. Das 1993 gegründete Kuratorium Schloss Lichtenberg führte umfangreiche Erhaltungs- und Sanierungsmaßnahmen durch. Seit 2 Jahren werden auch Schlossführungen angeboten.
Der Gasthof „Weißes Rössl“ im Dorfzentrum von Lichtenberg fungierte in früheren Zeiten als „Schmugglerstützpunkt“.
Im Bild (v.l.): Anita Adami, Jutta und Benjamin, Stefanie Pichler und Bianca Preyler.
Benjamin und Jutta in ihrem Hofladen „triebkraft“.

Der Vinschger Herbst hat viel zu bieten

Vinschgau Marketing wartet noch bis Ende November mit besonderen Angeboten auf. Einblicke in die Kultur und Lebensart. Das Beispiel des Hofladens „triebkraft“ in Lichtenberg.

Publiziert in 17 / 2024 - Erschienen am 24. September 2024

Lichtenberg - Nach der Sommersaison ist jetzt vielerorts im Vinschgau wieder etwas Ruhe eingekehrt. Der Herbst ist ins Land gezogen. Farbenreich sind im übertragenen Sinn auch die speziellen Herbst-Angebote, mit denen Vinschgau Marketing in Zusammenarbeit mit den Vinschger Tourismusvereinen von September bis Ende November aufwartet. Unter dem Motto „Dein Herbst - Dein Vinschgau“ können Einheimische und Gäste aus einem kunterbunten Programm auswählen. Der Erlebnisherbst bietet nicht nur Einblicke in die Vinschger Kultur und Lebensart, sondern will auch Menschen ansprechen, die sich gerne in der freien Natur bewegen, Sport betreiben, sich für die Geschichte der Orte interessieren, neugierig darauf sind, was sich hinter Stall- und Kellertüren abspielt und die
– nicht zuletzt – genussfreudig sind. Die Palette der Angebote reicht von Schnupperkursen im Bogenschießen, Verkostungen, geführten Wanderungen, begleiteten Biketouren und Führungen durch die Laaser Marmorwelt bis hin zu Wildbeobachtungen im Nationalpark Stilfserjoch und Hofführungen. Das gesamte Programm findet man im Internet (www.vinschgau.net/dein-herbst).

Beispiel „triebkraft“

Wer zum Beispiel erfahren will, welche geschichtlichen Besonderheiten es im Dorf Lichtenberg gibt, und erleben möchte, wie Benjamin Wallnöfer und Jutta Hofer ihren Hof in Lichtenberg bewirtschaften, wie sie die Produkte erzeugen, die sie im neuen Hofladen „triebkraft“ anbieten und welche Pläne sie für die Zukunft haben, kann sich an einer der Dorf- und Hofführungen beteiligen, die jeden Mittwoch bis Ende Oktober angeboten werden. der Vinschger war am 18. September mit dabei. Zum Auftakt führte Benjamin die kleine Gruppe der mächtigen Bachmauer entlang, die auf Betreiben von Pfarrer Alois Grissemann (1818 - 1893) erbaut worden war, und zwar wegen der „verheerenden Murbrüche“ von 1847, 1849 und 1855. Mit dem Bau der Mauer als Schutz des Dorfes vor Muren, die der Alpach, der wichtigste Zufluss des Tschavallatschbaches (im Unterlauf Lichtenberger Graben), mit sich brachte, konnte die damals bereits geplante Aussiedelung der Dorfbevölkerung nach Ungarn verhindert werden. Auch viel Wissenswertes über die Siedlungsgeschichte, die Pfarrkirche, das Kirchlein St. Christina und das Schloss Lichtenberg und historische Gebäude im Dorf vermittelte Benjamin der Gruppe. Die letzte Station bildete der Gasthof „Weißes Rössl“, das über viele Jahre hinweg als „Schmugglerstützpunkt“ fungierte.

Natur pur und alles ab Hof

Ins Staunen kam die Gruppe auch am Hof der Familie Wallnöfer und speziell im Hofladen „triebkraft“, den Benjamin und Jutta erst heuer im Frühjahr eröffnet haben. Während sich Benjamins Eltern Bernhard und Erika um die Viehwirtschaft kümmern – 8 Melkkühe, Jungvieh und Hennen – hat sich das junge Paar auf den Anbau und die Veredelung von Gemüse und zum Teil auch Obst spezialisiert. „Wir sind kein Bio-Betrieb, sondern haben uns dem Grundsatz der Permakultur verschrieben“, verrät Benjamin, der vor über 10 Jahren die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg besucht und das Studium mit dem Titel „Landwirtschaftlicher Betriebsleiter“ abgeschlossen hat. „Wir bieten im unserem Laden und auch auf Märkten nur das an, was am Hof wächst und was wir vor Ort verarbeiten“, so Benjamin und Jutta. Die derzeitige Produktpalette, die von Marmeladen, Sirupen und Aufstrichen bis hin zu frischem Gemüse und auch Kräutern und daraus erzeugten Produkten reicht, soll in Zukunft erweitert werden. So planen die Beiden unter anderem, künftig auch verschiedene regionale Getreidesorten anzubauen. Den Grundsatz der Permakultur teilen die Beiden voll und ganz. Es handelt sich um ein Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur zu beobachten und nachzuahmen. Jutta und Benjamin sind überzeugt, als Direktvermarkter mit ihrer innovativen und nachhaltigen Anbau- und Verarbeitungsweise den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Etwas bedauerlich findet Benjamin, dass landwirtschaftliche Genossenschaften, wie sie ursprünglich von Bauern gegründet wurden, „mittlerweile stark profitorientiert arbeiten und Aspekte wie Artenvielfalt, Nachhaltigkeit oder natürliche Kreisläufe vermehrt in den Hintergrund geraten.“ Vom Staunen ins Genießen kam die Gruppe, als Jutta zum Abschluss hofeigene Köstlichkeiten auftischte.

Josef Laner
Josef Laner

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