Albrecht Plangger ist bereit, die Interessen Südtirols in der Abgedordnetenkammer in Rom zu vertreten.

Der Westen setzt auf „Abi“

Publiziert in 46 / 2012 - Erschienen am 19. Dezember 2012
Albrecht Plangger einstimmig als Vorwahlkandidat für die Kammer nominiert. Roselinde Gunsch Koch: „Der ideale Mann für Rom“. Vinschgau/Burggrafenamt - Er ist kompetent, erfahren, ehrlich, geschickt im Verhandeln und bodenständig. Vor allem aber verkörpert Albrecht „Abi“ Plangger eine große Portion von dem, was die SVP speziell nach dem SEL-Skandal stark verloren hat: Glaubwürdigkeit. Einstimmig hat die Vinschger SVP-Bezirksleitung am 15. Dezember auf einer Dringlichkeitssitzung den ehemaligen Grauner Bürgermeister, Energieexperten und Juristen Albrecht Plangger als Vorwahl-Kandidat für die landesweite Ermittlung der SVP-Kandidaten für die Parlamentswahlen 2013 nominiert. „Nachdem Manfred Pinzger, der seit 2006 als Senator fleißig und erfolgreich in Rom arbeitet, angekündigt hat, nicht mehr zu kandidieren, und nachdem bekannt ist, dass Karl Zeller von der Kammer in den Senat wechseln will, hat sich eine neue Situation ergeben,“ sagte die Vinschger SVP-Chefin Roselinde Gunsch Koch dem „Der Vinschger“. Nun setzen die zwei Bezirke Vinschgau und Burggrafenamt, deren „Achse“ sich bereits in der Vergangenheit mehrfach bewährt habe, auf Plangger für die Kammer und auf Zeller für den Senat. Zeller, Obmann des SVP-Bezirks Burggrafenamt, war bei der Sitzung anwesend. „Der Bezirk Burggrafenamt stellt sich hinter Plangger und wir stellen uns hinter Zeller,“ so Gunsch Koch. “Achse” zwischen Vinschgau und Burggrafenamt Vorschläge für die SVP-Vorwahlen, die Anfang Jänner stattfinden, können die Ortsgruppen noch bis zum 22. Dezember hinterlegen. „An den Vorwahlen können alle SVP-Mitglieder teilnehmen, auch jene, die innerhalb 31. Dezember Mitglied werden,“ so die SVP-Bezirksobfrau. Sie und die gesamte Bezirksleitung seien überzeugt, mit „Abi“ einen idealen Kandidaten gefunden zu haben. Plangger habe sich nicht nur als Bürgermeister von Graun (20 Jahre) bewährt, sondern auch als Energieexperte bzw. „Stromkämpfer“. Tatsache ist, dass bestimmte Auswüchse in der Causa SEL wohl hätten vermieden werden können, wenn bestimmte Politiker in Bozen bestimmte „Rufe“ aus dem Oberland ernster genommen hätten. Plangger ist seiner Art, Politik zu machen, stets treu geblieben: offen, konsequent, kompromissbereit und realistisch, und das immer mit der Absicht, für die Heimat und die Menschen zu arbeiten. Dem scheidenden Senator Manfred Pinzger, der HGV-Obmann auf Landeseben werden möchte, hat die Bezirksleitung gedankt. „Wir bedauern seine Entscheidung,“ so Gunsch Koch. Die Marschroute für die Landtagswahlen 2013 will die SVP Vinschgau im Jänner festlegen. Albrecht Plangger bestätigte dem der Vinschger gegenüber seine Bereitschaft zur Kandidatur. Sollte er bei den Vorwahlen Erfolg haben und sodann den Sprung nach Rom schaffen, werde er die Interessen des Vinschgauer Energiekonsortiums VEK nicht mehr als Präsident, sondern aus der zweiten Reihe heraus vertreten. Neue Herausforderung „Meine Kandidatur für das Parlament kam für mich selbst ­äußerst überraschend,” so Plangger, „es wäre für mich eine neue und schöne Herausforderung, in Rom für das ganze Land arbeiten zu können.” Dass er 2010 noch gerne Bürgermeister geblieben wäre, räumt er ein, doch er habe die Mandatsbeschränkung akzeptiert. Seit 2010 kümmerte er sich im Vinschgau um talübergreifende Gemeinde-Projekte im Energiebereich. Plangger war auch je 15 Jahre lang Mitglied des Verwaltungsrates des Gemeindenverbandes (später Rat der Gemeinden) und Präsident des Konsortiums WEG. Dieses betreute 114 Gemeinden im Zusammenhang mit Wasserzinsen bei Kraftwerken. Als WEG-Präsident saß Plangger auch im Vorstand der staatlichen Vereinigung FEDERBIM. Er fuhr beinahe monatlich nach Rom. „Die dortigen Verhältnisse und auch die italienische Art, Politik zu machen, sind mir daher bekannt,” so Albrecht Plangger. Für Neu-Ausrichtung der Energiepolitik Und wie bewertet er den famosen „Vinschger Stromstreits“? Plangger: „Ich wollte als Bürgermeister ausgleichend wirken, aber durch die Machtarroganz und Überheblichkeit anderer wurde ich zum Strom-Rebell gemacht.“ Er habe versucht, „der allmächtigen SEL-Führung und dem Großkonzern EDISON entgegengehalten so gut es ging, damit meine Gemeinde oder mein Heimattal nicht noch einmal ‚unter die Räder kommt’“. Zur Thema der Neu-Ausrichtung der Energiepolitik in Südtirol hält Plangger fest, dass es einen wirklichen Interessensausgleich zwischen Land und Gemeinden geben sollte. Er stemme sich weiterhin gegen eine ungerechtfertigte Bevorzugung großer italienischer Stromkonzerne. Die „Fehler“ in der Strompolitik seien gründlich zu analysieren. Bewährtes sei zu behalten und zu verteidigen. Aber auch Kurskorrekturen seien vorzunehmen. Es werden vor allem Transparenz und Offenlegung gefragt sein, „um das Vertrauen der Bürger in die Politik wieder herzustellen.“ Nun will Plangger seine Art, ehrliche Politik zu machen, auch auf Rom ausdehnen. Eine gesunde Portion Vinschger Sturheit und die Hartnäckigkeit eines „Berglers“ will er mitnehmen. Sepp Laner
Josef Laner
Josef Laner

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.