Setzten viele Projekte mit EU-Unterstützung um: Das Forstinspektorat Schlanders mit (v.l.) Andreas Platter, den beiden Grauner Förstern Sigfried Plangger und Robert Zegg sowie Andreas Klotz und Ulrich Ruepp von der Forststation Mals.
Von der Landesabteilung Europa (v.l.): Grace Halilaj, Petra Tamanini, Petra Sevvi und Elisa Maccanò.
Landeshauptmann Arno Kompatscher mit (v.l.) Urban und Annemarie Gluderer vom Kräuterschlössel sowie ihrer Enkelin Lena.
Beschäftigen sich mit dem Kasernen-Areal: Gina Braun und Michael Kollmann.
Es gelte, ein Bewusstsein für Europa zu schaffen: Mitorganisatorin Katharina Thurin.

Die BASIS als Europa-Hauptstadt

Vieles hängt mit der EU zusammen. Projektmesse will sensibilisieren.

Publiziert in 17 / 2023 - Erschienen am 26. September 2023

SCHLANDERS - Sensibilisieren und Bewusstsein für die EU schaffen war das Ziel der dritten Ausgabe der EU-Projektmesse am 22. und 23. September in der BASIS in Schlanders. Hatten die ersten beiden Messen noch 2019 und 2021 in Bozen – im Schloss Maretsch und im Noi Techpark – stattgefunden, ging es nun erstmals raus aus der Landeshauptstadt. „Wir wollten bewusst mal raus in die Täler“, erklärte Katharina Thurin dem der Vinschger. Die junge Schlanderserin arbeitet seit 2020 für die Landesabteilung Europa in Bozen. Ihren Arbeitsplatz hat sie aber in Schlanders im Cowork-Space der BASIS. Hier finde man optimale Bedingungen. Die BASIS, die unter anderem auch durch EU-Finanzierungen ermöglicht wurde, sei als ein Vorzeigeprojekt der richtige Standort für die EU-Projektmesse.
2 Tage lang wurden EU-geförderte Projekte und deren Ergebnisse an über 10 Messeständen vorgestellt. Zudem durften sich die Besucherinnen und Besucher über ein vielfältiges Programm mit Workshops und Vorträgen freuen. Am Freitagvormittag konnten Schülerinnen und Schüler in die Welt der EU eintauchen, rund 150 aus dem gesamten Vinschgau nutzten das Angebot.

Forstinspektorat: Viele Projekte mit europäischer Unterstützung
Mit dabei war etwa das Forstinspektorat Schlanders, das in den vergangenen Jahren mehrere ELER-Projekte (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) verwirklicht hat. So wurden durch Arbeiten in Eigenregie des Forstdienstes mit den eigenen Forstarbeitern Projekte zur Schutzwaldsanierung und zur Lawinenverbauung umgesetzt. Auch wurden mehrere Projekte zur Umwandlung der Schwarzföhrenwälder in naturnahe, laubholzreiche Mischwälder, vor allem in den Gemeinden Schlanders, Laas und Schluderns, verwirklicht. Zudem wurden verschiedene LEADER-Projekte eingereicht, beteiligt waren die Förster zudem an grenzüberschreitenden Interreg-Projekten.

Innovation mit EU-Hilfe im Kräuterschlössl
Im Rahmen eines LEADER-Projektes erhielt auch das Goldrainer Kräuterschlössl eine Finanzierung für den Kauf von Maschinen für die Herstellung und Vermarktung von trockenen und gefüllten Nudeln, ausgehend von Bioprodukten aus dem eigenen Anbau. „Man muss immer etwas Neues probieren, innovativ sein“, betonte „Schloss-Gründer“ Urban Gluderer. Auf seinem Messestand stellte er auch gleich sein neuestes Projekt vor: Dinkelchips. Die Rohstoffe kommen von den eigenen Feldern in Taufers im Münstertal. Offiziell vorgestellt wir das Produkt bei der Hotelmesse im Oktober in Bozen. Gluderer wolle damit eine gesunde alternative zu den herkömmlichen Chips schaffen sowie Schülerinnen und Schüler ansprechen, um ihnen eine gesunde Jause zu bieten.

Von Steinschlagschutzdämmen bis zur Terra Raetica
Das Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung präsentierte sich mit einem „Steinschlag-Modell“. 2019 hatte das Amt mit EFRE-Förderungen innovative Steinschlagschutzdämme basierend auf Recyclingmaterial in Latsch erbaut. Weiters stellten die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, Terra Raetica, die sta (Südtiroler Transportstrukturen AG), die Sozialgenossenschaft independent L., die EURAC sowie die Promos-Genossenschaft ihre durch europäische Gelder verwirklichten Projekte vor. Die Messe, die unter dem Motto „Europa in meiner Region“ stattfand, war eine gemeinsame Veranstaltung der Landesabteilung Europa und Landwirtschaft. Vor Ort war auch Arno Kompatscher. Bei der abendlichen Feier ließ es sich der Landeshauptmann nicht nehmen, als DJ für Stimmung zu sorgen.

Architektur-Workshop: „Gesamtes Kasernen-Areal erhalten“
In einem der zahlreichen Seminare stellten Gina Braun und Michael Kollmann von der Technischen Universität Wien die Zwischenergebnisse ihrer Masterarbeit vor. Im Rahmen eines Architektur-Workshop „Demilitarise Gently“, auf Deutsch „Sanfte Entmilitarisierung“, hatten sie und weitere Studierende sich mit dem Potenzial des Kasernen-Areals beschäftigt. Braun wählte dabei einen soziologischen Schwerpunkt und geht etwa der Frage nach, welchen Bezug die Dorfbevölkerung zum Areal habe. Hier gebe es noch ein oft distanziertes Verhältnis. Kollmann beschäftigt sich mit der Baukultur und den verwendeten Materialien. In einem waren sich die beiden einzig, es gelte, das gesamte Areal der ehemaligen Drusus-Kaserne zu erhalten und zu nutzen.

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Michael Andres
Michael Andres

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