Die erste Misses Südtirol im Vinschgau
Publiziert in 36 / 2012 - Erschienen am 10. Oktober 2012
Landeshauptmann Luis Durnwalder hat die Laaserin Sonja Eberhöfer in Auer zur Misses Südtirol 2012 gekürt und sie einen „Sonja-Schein“ genannt.
Laas - Die Sonne ist tatsächlich ein Symbol der im Sternzeichen des Löwen Geborenen. Sonja Eberhöfer ist eine Löwin und sie hat zum ersten Mal den Titel „Misses Südtirol“ an die obere Etsch gebracht. Die 1974 in Brixen geborene – die Mama stammt aus Lüsen – und in Latsch aufgewachsene Sonja ist mit vielen Löwinnen-Eigenschaften ausgestattet. Großzügig, vital und kreativ zu sein wird den Löwen nachgesagt. Soweit die Astrologen. Würde einer dieser Zunft jemals den Fuß in die Wohnung von Sonja und Werner Eberhöfer setzen, er würde alle positiven Eigenschaften bestätigt finden und die Liste noch mit dem Charakterzug Zielstrebigkeit ergänzen. „Ich habe mehr als einen Monat lang täglich geübt“, erzählte die Löwin Sonja, „um meine Chance, mich bei der Misses-Wahl vorzustellen, auch zu nützen.“ Sie streichelte „Nell“, einen irischen Setter, und erzählte, wie Mann und Tochter sie schließlich heimlich zum Schönheitswettbewerb angemeldet hätten. „Es hat noch nie ein so eindeutiges Urteil der Jury gegeben“, erzählte sie stolz. Die Performance mit dem Schlager von Lara Fischer „Ich will mit dir gehen“ habe sie überzeugt.
Aber Sonja erzählte auch von einem sehr intensiven, für Außenstehende komplizierten und aufregenden Familienleben. Von ihrer Jugend, von ihren Eltern Marianne und Martin Pauli und ihren zwei Brüdern, die zu ihr gestanden sind, als sie mit 16 schon Mutter wurde, und die ihr dennoch den Besuch der Krankenpflegeschule ermöglicht hatten. Sonja strahlte, als sie von ihrer Begegnung mit dem Witwer Werner Eberhöfer sprach. Damals war sie 21. Plötzlich befand sie sich in eine Familie mit drei Stieftöchtern. 1998 habe sie Werner geheiratet; 2002 sei Michelle geboren. Aber sie erzählte auch von dem Gerede, sich in ein gemachtes Nest gesetzt zu haben. „Ich habe viel geweint damals“, blickte sie zurück und führte durch das von ihr selbst eingerichtete Haus, das einmal Teil einer Mühle war. „Zurzeit ist Pop-Art meine bevorzugte Richtung“ und zeigte auf die Bilder an der Wand. „Die Freude am Malen habe ich von meinem Vater. Meine größte Leidenschaft ist aber das Nähen. Ich hab seit Jahren kein Kleid mehr gekauft. Hab mir alles selbst entworfen.“ Sprach’s und öffnete einen riesigen Wandschrank mit Stoffen in allen Farbtönen. Was sie denn so tue, um sich in Form zu halten. „Ich versuch mich gesund zu ernähren und betreibe Sport. Vom Meraner Frauenlauf über den Reschenseelauf bis zum Marathon habe ich alles ausprobiert“, erzählte sie. „Im Nachhinein bin ich für die Erfahrungen bei der Misses-Wahl nur dankbar und ich möchte andere ermutigen, daran teilzunehmen.“
Günther Schöpf

Günther Schöpf