„Die Finanzlage ist stabil“
Videoaufnahmen, Abschlussrechnungen und Dorfentwicklung beschäftigten den Gemeinderat.
Taufers im Münstertal - Zum Auftakt der Gemeinderatssitzung am 30. April befassten sich Bürgermeisterin Roselinde Gunsch und 10 ihrer 11 Rätinnen und Räte mit der „Genehmigung der Verordnung für die Audio- und Videoaufnahmen von Gemeinderatssitzungen“. Katja Maucher (Freie Liste Taufers) legte Wert auf eine möglichst breite Information und einen unbürokratischen Zugriff für alle Bürger. Bürgermeisterin Gunsch hielt nicht viel von permanent möglichen Zugriffen auf Videoaufnahmen von Ratssitzungen. Die Transparenz sei gewahrt, wenn man die Sitzungen „streamt“ (im Internet in Echtzeit abrufbar). Für spätere Zugriffe müsse ein Ansuchen gestellt werden wie bei jedem offiziellen Dokument auch. Die Verordnung wurde einstimmig angenommen.
Für die Präsentation der Abschlussrechnungen der Gemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr wurde die Mitarbeiterin Barbara Riedl vom Gemeindesekretär gelobt. Die Gegenüberstellung von Einnahmen und Ausgaben belegte eine sorgfältige Planung im Vorfeld. Riedl erklärte wichtige Kennzahlen auf der Einnahmenseite und erwähnte die aufgenommenen Darlehen für das Rambach-Werk. Die Zahlen zum Wasserkraftwerk eröffnete dann Sekretär Georg Sagmeister selbst mit dem Satz: „Das Rambachwerk läuft gut.“ Man habe voriges Jahr 16 Millionen KWh produziert und seit Juli 2020 eine Zuweisung von knapp 200.000 Euro aus der Stromproduktion eingenommen. „Die Finanzlage der Gemeinde ist stabil“ stellte er fest. Die Abschlussrechnungen wurden mit 10 Stimmen und einer Enthaltung genehmigt.
Dorfentwicklung: es geht los
Die 8. Bilanzänderung offenbarte einen Einblick in das Innenleben der Grenzgemeinde im Münstertal. Für Aufräumarbeiten im Tauferer Wald auf Schweizer Boden hatten die Nachbarn eine saftige Rechnung gestellt. Die Schludernser Energie-Genossenschaft hatte Glasfaserarbeiten verrechnet. Für die gemeindeeigene „Dreschmaschine“ mussten Einrichtung und Beleuchtung angeschafft werden. Vizebürgermeister Hans Peter Spiess berichtete von Aufräum- und Sicherungsarbeiten am Turnauna-Waal. Die Bürgermeisterin erklärte die Spesen für die Schneeräumung und konnte sich vorstellen, dass die Bürger wieder mehr selbst Hand anlegen. Mehr Engagement wünschte sie sich auch bei der Beteiligung am Gemeindeentwicklungsprogramm. Es sei an der Zeit, eine Steuerungsgruppe der Gemeinde einzusetzen, die gemeinsam mit dem Vertreter der EURAC, Christian Theiner, das Projekt begleite. Konkret bat sie Katja Maucher, der Gruppe beizutreten. Die Vertreterin der Freien Liste hatte im Vorfeld konstruktive Vorschläge zum Entwicklungskonzept eingereicht. Bürgermeisterin Gunsch berichtete auch von Entwicklungen und Diskussionen um das Projekt „Toni Felix-Haus“. Daran sollte sich der gesamte Gemeinderat beteiligen. Man habe zur Ortskernsanierung auch das angebaute Metzger-Haus erworben und für den gesamten Straßenzug Architekten zu einem Ideenwettbewerb eingeladen. Die Ergebnisse des „geladenen Planungswettbewerbes“ würden im Juni abgegeben. Während für das „Toni Felix-Haus“ im Rahmen des geförderten Wohnbaus kleinere Wohnungen entstehen könnten, liege ein Entwurf vor, im Sinne der Dorfbelebung aus den ehemaligen Geschäftsräumen des Metzgerhauses ein Cafe mit Konditorei zu machen. Dem Gedanken, zur Dorfbelebung ein Gastlokal entstehen zu lassen, vielleicht geführt von einer Genossenschaft, schloss sich auch Christoph Wallnöfer (Freie Liste) an. Die Sitzung endete mit dem Wunsch, den Eltern einen Tag der offenen Tür zum Jugendraum zu bieten, mit der Frage, warum Plastiktüten in die öffentlichen Müllkübel kommen und mit dem Hinweis auf untragbare Zustände bei der Deponie Rieves.