Manuela Rufinatscha hat sich voll und ganz der Kraft der Zirbe verschrieben.
Im „Showroom“.
Die Zirbenkissen werden mit Zirbenspänen und Dinkelspelzen befüllt.
Die Produktpalette wuchs von Jahr zu Jahr.

Die Kraft der Zirbe

Seit rund 8 Jahren erzeugt Manuela Rufinatscha originale Zirbenprodukte.

Publiziert in 11 / 2025 - Erschienen am 11. Juni 2025

Prad - Mit dem Duft von Holz ist Manuela Rufinatscha aus Prad im wahrsten Sinn des Wortes aufgewachsen, denn ihr Vater Walter Rufinatscha, gestorben am 12. Dezember 2024, war Tischler und hatte in Taufers im Münstertal einen Tischlereibetrieb mit bis zu 15 Mitarbeitern geführt. Wenn in der Werkstatt Möbel aus Zirbenholz angefertigt wurden, „waren die Männer immer auffallend ruhig“, hatte Walter seiner Tochter oft erzählt. Dass sie sich eines Tages selbst ganz der Zirbe und den gesundheitsfördernden Eigenschaften von Produkten aus der Zirbe verschreiben würde, hatte Manuela damals noch nicht geahnt. Was sie dazu brachte, war der Umstand, dass Matthias, das jüngste der drei Kinder von Manuela und ihres Mannes Sepp Gritsch, während der ersten zwei Lebensjahre höchstens zwei Stunden am Stück schlief. Das war vor rund 8 Jahren. „Für meinen Mann und mich war es sprichwörtlich die Hölle. Wir blieben abwechselnd wach. Während einer Nacht schlief mein Mann, während der nächsten ich“, blickt Manuela zurück. Ein plötzliches und glückliches Ende fand diese sehr belastende Zeit, als Matthias zum ersten Mal auf einem Zirbenkissen schlief. Es war eine Bäuerin vom Prader Berg, die Manuela geraten hatte, es einmal mit einem „Zirbenpolsterle“ zu versuchen. „Es war 10 Minuten vor 3 Uhr, als wir in jener Nacht erwachten und verwundert feststellten, dass Matthias seelenruhig schlief“, erinnert sich Manuela. Seither habe der Kleine nie mehr Schlafprobleme gehabt.

Die ersten Zirbenkissen entstehen

Ausgehend von dieser positiven Erfahrung mit dem Zirbenduft und weiteren Eigenschaften der Zirbe haben sich Manuela und Sepp eingehend mit dem Thema befasst, Studien konsultiert, recherchiert und mit Experten gesprochen. Bei einem zufälligen Gespräch mit Lukas Gerstl vom „Das Gerstl Alpine Retreat“ in Burgeis wurde zufällig über das Thema gesprochen und Manuela ließ sich vom Hotelier überzeugen, 4 Zirbenkissen für die Gäste zu nähen und zu befüllen. Es dauerte nicht lange, bis weitere Aufträge folgten. Manuela befüllt die Kissen zum Großteil, genau gesagt zu 75 Prozent, mit frisch gehobelten Zirbenspänen. Das Zirbenholz bezieht sie ausschließlich aus dem Vinschgau, und zwar vorwiegend aus Langtaufers und vom Watles. Bei einem Viertel der Kissenfüllung handelt es sich um Dinkelspelzen. Der Zirbenduft verbessert laut Manuela nicht nur die Schlafqualität, vor allem die Phasen des Tiefschlafs, sondern wirkt auch beruhigend und positiv auf das allgemeine Wohlbefinden. Zudem reinigt Zirbenduft die Raumluft und hält unter anderem Motten fern. Manuela: „Es ist kein Zufall, dass die Rückwände von Kleiderschränken in früheren Zeiten immer aus Zirbenholz bestanden.“ Die Dinkelspelzen verbessern nicht nur die Luftzirkulation im Inneren der Kissen, sondern haben auch lindernde Wirkung bei Rheuma und Nackenverspannungen.

Schritt für Schritt zur „Zirbenkraft“

Angespornt von positiven Rückmeldungen, die sie unter anderem auch im Anschluss an Vorstellungen ihrer Produkte in Hotels bekam, und Hand in Hand mit der Vertiefung des Wissens rund um die natürliche Kraft der Zirbe verwandelte Manuela mit Hilfe ihres Mannes einen Keller im Heimathaus in der Schmiedgasse 25 in Prad Schritt für Schritt in ihr eigenes, kleines Reich. Sie hobelt dort selbst die Zirbenspäne und näht die Kissen, die sie übrigens in verschiedenen Größen herstellt. Zu Gute kommen ihr die Erfahrungen, die sie einst bei ihren Großeltern in Mals gemacht hatte, die beide das Schneiderhandwerk ausübten. Zusätzlich zur Anfertigung von Kissen kam die Erzeugung weiterer Zirben-Produkte dazu, wie etwa Seifen, Drechselarbeiten aus Zirbenholz, Wohlfühl-Sets und weitere Produkte. Während der Corona-Zeit erweiterte Manuela ihre Produkt-Palette auf Kosmetik-Artikel. Zur Herstellung von Hand- und Fußbalsam und weiterer Artikel verwendet sie ausschließlich einheimisches und in Südtirol destilliertes Zirbenöl. Zumal die Produktpalette zunehmend größer wurde und auch der Zuspruch für die originalen Zirbenprodukte wuchs, wollte Manuela ihre Erzeugnisse auch vom Design und Auftritt her auf eine einheitliche Linie bringen. In die Hand genommen hat diese Aufgabe der kreative Kopf Walter Gamper aus Lichtenberg. Er schuf nicht nur die Bezeichnung „Manuela’s Zirbenkraft - Handarbeit aus Südtirol“, sondern auch das Logo und Design. Nach dem plötzlichen Tod von Walter Gamper am 19. Mai 2020 hat dessen Sohn Alin die Arbeit vollendet. Stets unterstützt wird Manuela auch von ihren zwei großen Kindern Gabriel und Naemi. Sie gehen ihr mit ihren besonderen Fähigkeiten zur Hand, etwa bei Arbeiten am Laptop, Hochladen von Fotos und auch sonst immer, wenn Manuela Hilfe braucht.     

„Habe mir einen Traum erfüllt“

Der Traum von Manuela Rufinatscha, sich voll und ganz auf ihre Zirbenprodukte zu konzentrieren, ging erst unlängst in Erfüllung. Es war kurz vor Weihnachten 2024, als sie ihre Arbeit als Kindergärtnerin, die sie fast 33 Jahre lang ausgeübt hatte, kündigte. Seither widmet sie sich ganz der Kraft der Zirben. Dass sie es mit Liebe, Hingabe und Herzblut macht, verrät schon die Herz-Form, die sie vielen ihrer Produkte verleiht. 

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.