Die Jungmarketenderin Dorothea Frank und der Jungschütze Lukas Pfitscher überreichten den beiden Patres Max und Albert (v.r). die ersten Buchexemplare und Blumen.
Für Sabina Mair und Alessio Nalesini ist das Kapuzinerkloster in Schlanders eine Oase der Stille und ein „grüne Lunge“,für die alle dankbar sein sollten und die es zu erhalten gilt.
Für Sabina Mair und Alessio Nalesini ist das Kapuzinerkloster in Schlanders eine Oase der Stille und ein „grüne Lunge“,für die alle dankbar sein sollten und die es zu erhalten gilt.

Die letzten Patres

Buch gewährt Einblick in das Kapuzinerkloster und in das Leben und Wirken der Patres Albert und Max. 

Publiziert in 20 / 2019 - Erschienen am 28. Mai 2019

Schlanders - Vor nunmehr einem Jahr erlebte das Kapuzinerkloster in Schlanders eine einschneidende Wende. Das Kloster und die Klosterkirche wurden den Missionaren des Heiligen Franz von Sales übertragen. Um das fast 400-jährige Wirken der Kapuziner in Schlanders und darüber hinaus vor dem Vergessen zu bewahren und vor allem auch die Tätigkeit der beiden letzten Patres Albert und Maximilian zu würdigen, haben die Oberschullehrerin Sabina Mair und der Künstler und Fotograf Alessio Naleseni den Bildband „Das Erbe der Stille“ geschrieben. Vorgestellt wurde das Buch am 26. Mai im Kreuzgang des Klosters. Zuvor hatten die zwei Patres Albert Piok und Maximilian Frank in der bis auf den letzten Platz besetzten Klosterkirche zusammen mit dem Salesianer-Pater Matteo und dem Kapuziner-Bruder Markus einen Abschieds- und Dankesgottesdienst zelebriert, den der Chor von Göflan feierlich mitgestaltete. In seiner Predigt verwies Pater Max auf die aktuellen Umbrüche und Veränderungen in der Kirche und in der Gesellschaft. Es sei Jesus selbst, der Mut mache, „Neues wachsen zu lassen.“ An jedem Ort gebe es Platz für Neues. Pater Albert freute sich, „noch einmal Abschied feiern zu können. Für meinen Mitbruder Maximilian und mich ist das der letzte Gottesdienst im Kapuzinerkloster in Schlanders.“ Im Buch „Das Erbe der Stille“ wird u.a. anderem der Lebenslauf der beiden Patres nachgezeichnet und im Besonderen auf ihr Wirken in Schlanders eingegangen. Auch in die Entstehung und die Entwicklung des Klosters von den Anfängen bis heute werden die Leser eingeführt. Bei der Text- und Bildauswahl ließen sich die Autoren von mehreren Fragen leiten: Was wissen die Menschen von Pater Albert und Max? Welches Wissen gibt es über die Traditionen und Bräuche der Kapuziner in Schlanders? Was soll der Nachwelt überliefert werden? Wie vielfältig das Wirken der Kapuziner in Schlanders und Umgebung war, unterstrichen bei der Buchvorstellung im wunderbaren Ambiente des Kreuzganges auch die Vorsitzenden der Bildungsausschüsse Kortsch und Schlanders, Heinrich Lechthaler und Gudrun Warger. Lechthaler zum Beispiel erinnerte an die intensiven Beziehungen zwischen dem Kloster, den Bauern und der gesamten Bevölkerung. Von den rund 1.800 Fotos, die Nalesini im Laufe eines Jahres gemacht hatte, fanden über 100 Eingang in den Bildband. „Die Auswahl war nicht leicht“, so der Künstler. Einen großen Dank für die Unterstützung zollte Sabina Mair der Schützenkompanie Schlanders, den zwei Bildungsausschüssen und allen weiteren Personen in der Gemeinde und darüber hinaus, die zur Herausgabe des Buches beigetragen haben. Nicht unerwähnt bleibt im Buch auch das Andenken an Toni Schwabl, der am 27. Februar 2019 gestorben ist. Toni war über 50 Jahre lang Mesner im Kapuzinerkloster. Musikalisch umrahmt hat die Buchvorstellung Helmut Neerfeld aus dem Schwarzwald am Akkordeon. Den Abschluss bildete ein Umtrunk für alle.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.