Die Natur erleben
Ein Erlebnispfad im Schludernser Biotop.
SCHLUDERNS - 19 Stationen, an jeder geht es um ein anderes Thema zur Natur. Das bietet der Naturerlebnispfad Biotop Schluderns. „Ein Weg für die ganze Familie“, unterstrich Katharina Fritz, die Geschäftsführerin der Ferienregion Obervinschgau, unlängst bei der feierlichen Eröffnung des Weges. Umgesetzt wurde das Projekt von der Ferienregion in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Landesamt für Natur. Die Kosten beliefen sich auf rund 65.000 Euro. 20.000 Euro kamen vom Land, 12.000 Euro von der Gemeinde und die restlichen 33.000 Euro stemmte die Ferienregion. Die Initiative war bereits vor einigen Jahren von zwei Gemeinderatsmitgliedern, dem 2023 verstorbenen Armin Bernhard und Andreas Hauser, damals auch Referent und gleichzeitig Vertreter von Schluderns im Vorstand der Ferienregion Obervinschgau, ausgegangen. „Armin hat mich angesprochen, dass man hier etwas machen könnte. Danke Armin, dass du diesen Stein ins Rollen gebracht hast“, so Grit Wendicke bei der Eröffnung. Die Naturexpertin war beauftragt worden, das Projekt auszuarbeiten. Gemeinsam mit Tobias Thialer entwarf sie das Konzept für den Weg, zudem zeichnete sie für das dazugehörige Forschungsheft verantwortlich. Die Grafiken darin stammen von ihrer Tochter Lilli. Im Forschungsheft, das auch Naturfotos des Fotografen Roland Tscholl beinhaltet, können Kinder alle wichtigen Beobachtungen und Forschungsergebnisse festhalten. An jeder Station sind einige Forschungsfragen zu finden. In den Tourismusbüros in Schluderns und Mals kann auch ein Forschungsrucksack ausgeliehen werden; die Hilfsmittel im Rucksack helfen beim Lösen der Aufgaben.
2,5 km in 2 bis 3 Stunden
„Der Ansatz ist es, über Sinne und eigenes Experimentieren zu arbeiten“, erklärte Grit Wendicke. So könne man Begeisterung bei den Kindern für die Natur wecken: „Es sind besondere Begegnungen mit der Natur“, so die Gestalterin. Es warten Forscherspiele für Auge, Nase, Ohr, Hand und Fuß sowie allerhand nützliche Informationen über den Lebensraum Wald, Bäume, Tiere, Wasser, etc. Entstanden sei „etwas Einmaliges, mit viel Bezug zur Natur“, freute sich Wendicke. Sie bietet in den Sommermonaten auch Führungen an sowie in der Schulzeit Weiterbildungsseminare mit den Lehrern.
Das Südtiroler Landesamt für Natur hat das Projekt inhaltlich und gestalterisch teils begleitet. Dies auch, weil es darum ging, dass es nicht in Richtung Spielplatz gehe, sondern voll und ganz ein Lehrpfad werde. Die Dauer für die vollständige Bewältigung des Lehrpfades, der etwa 2,5 Kilometer lang ist, wird mit zwei bis drei Stunden angegeben. Man kann in den Weg einsteigen, wo man will.
„Für Touristen und Einheimische“
„Ein schönes Projekt, sowohl für Touristen als auch für Einheimische“, unterstrich der Schludernser Bürgermeister Heiko Hauser bei der Eröffnung. Das Biotop Schludernser Au umfasse rund 150 Hektar und wurde 1976 per Landesgesetz als Biotop eingestuft. 95 Prozent liegen auf Schludernser Gemeindegebiet, etwa fünf Prozent auf Glurnser Gebiet. Das Biotop habe einen großen Stellenwert für die Schludernser Bevölkerung. „Es wird genutzt als Naherholungszone, als Wandergebiet, aber auch als Trainingsgebiet für Sportler“, betonte Heiko Hauser. Zahlreiche Gäste, insbesondere Familien mit Kindern, konnten sich bei der Eröffnungsfeier beim Eingang des Biotops bereits ein Bild vom rundum gelungenen Naturerlebnispfad machen. Die Schludernser Bäuerinnen sorgten für die Verpflegung.
