Die Reaktion des Bauernbundes

Publiziert in 22 / 2016 - Erschienen am 8. Juni 2016
Der Südtiroler Bauernbund hat einige Aussagen, die bei der Pressekonferenz in Mals getätigt wurden, mit Verwunderung zur Kenntnis genommen. Von Versäumnissen in der Vergangenheit in Bezug auf die Milchwirtschaft und von einer falschen Förderpolitik des Landes könne laut Obmann Leo Tiefen­thaler nicht gesprochen werden: „Wir, und damit meine ich Politik, Genossenschaften, Beratungsorganisationen, Bauernbund und nicht zuletzt die Bäuerinnen und Bauern selbst, haben in den letzten Jahren vieles richtig gemacht. So wurde Wert auf eine gute Aus- und Weiterbildung gelegt, in moderne Milchhöfe investiert, auf Veredelung der Milch statt auf Tankmilch gesetzt, das Gespräch mit dem Handel und dem Tourismus gesucht sowie die Zusammenarbeit intensiviert. Zudem haben wir uns in den Verhandlungen über die EU-Agrarreform 2014 - 2020 für das Berggebiet eingesetzt und viel Positives erreichen können.“ Das Ergebnis, sprich der Südtiroler Milchpreis, könne sich laut Tiefen­thaler sehen lassen: „Wir haben einen fast doppelt so hohen Milchpreis wie in Deutschland und einen deutlich höheren als die Milchbauern in ­Österreich.“ Heuer sei ohne Zweifel ein schwieriges Jahr für die heimischen Milchbetriebe. „Die Gründe dafür liegen aber nicht in Südtirol, sondern im Wegfall der Milchquoten und der dadurch gestiegenen Milchproduktion, dem Importstopp in Russland und der Konsumschwäche in China.” Nicht nachvollziehbar sei auch die Kritik an der Förderpolitik in Südtirol. Der Bauernbund habe sich für eine höhere Unterstützung der Betriebe im Berggebiet eingesetzt und Umschichtungen im Landesagrarhaushalt zugunsten der Berglandwirtschaft immer unterstützt. Seit einigen Jahren forciere der Bauernbund zusätzliche Einkommensmöglichkeiten zur Milchwirtschaft: Urlaub auf dem Bauernhof oder Sonder- und Nischenkulturen. Red
Redaktion
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