Der Glurnser Stadtrat (v.l.): Ignaz Niederholzer, Erich Wallnöfer (BM), Rosa Pichler und Stefan Winkler.

Die „Stadtregierung“ steht

Publiziert in 11 / 2025 - Erschienen am 11. Juni 2025

Glurns - Einfach war die Ausgangslage für die Bildung des Ausschusses der Stadtgemeinde Glurns nicht. Bei der Wahl des Bürgermeisters hatte sich zwar Erich Wallnöfer von der Liste „Für Glurns“ mit 56,8 Prozent gegen den BM-Kandidaten Stefan Winkler von der SVP durchgesetzt, doch im Gemeinderat kam es mit je 6 Ratsmitgliedern der SVP und der Liste „Für Glurns“ zu einer Patt-Situation. Die SVP hatte schon bei internen Treffen und auch gemeinsamen Aussprachen mit „Für Glurns“ klargemacht, zwei Sitze im 4-köpfigen Stadtrat stellen zu wollen. Namhaft gemacht wurden dafür Ignaz Niederholzer und Stefan Winkler, die am meisten Stimmen bekommen hatten. Zumal auch eine Frau im Ausschuss vertreten sein muss, kam es zur Frage, „welche Gruppierung die Frau stellen soll“, sagte der Bürgermeister bei der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates am 22. Mai. Franziska Riedl von der SVP und auch Magdalena Holzknecht von „Für Glurns“ hatten schon in Vorgesprächen mitgeteilt, zwar im Gemeinderat mitarbeiten zu wollen, die Aufgabe als Mitglied des Ausschusses aber aus beruflichen und zeitlichen Gründen nicht übernehmen zu können. Somit kam nur mehr die dritte Frau im Gemeinderat, die bisherige Vizebürgermeisterin Rosa Pichler in Prieth von „Für Glurns“ in Frage. Sie habe sich laut Erich Wallnöfer bereit erklärt, erneut im Stadtrat mitzuarbeiten, obwohl sie das ursprünglich nicht mehr wollte. Am meisten Stimmen (179) als Ratsmitglied von „Für Glurns“ hatte übrigens Beat Wunderer erhalten, gefolgt von Rosa Pichler (146) und Valentin Eberhöfer (130). „Grundsätzlich wäre es mir ein Anliegen gewesen, junge Leute in den Stadtrat zu holen, denn wir sind alle nicht mehr die Jüngsten“, so der Bürgermeister. „Ich zähle mich noch zu den Jungen“, warf Stefan Winkler ein. Dem Vorschlag des Bürgermeisters, die SVP-Vertreter Stefan Winkler und Ignaz Niederholzer sowie  Rosa Pichler in den Stadtrat zu entsenden, stimmten bei der offenen Abstimmung alle 12 Ratsmitglieder zu. An seinem mehrfach geäußerten Wunsch, die Zahl der Stadtratsmitglieder in Zukunft im Zuge einer Satzungsänderung von 4 auf 5 aufzustocken, will der Bürgermeister festhalten: „Wir müssen einfach schauen, dass Junge nachkommen.“ Als Wunschkandidaten nannte er Valentin Eberhöfer, der dem Gemeinderat abschließend das Kinderbuch „Da ist eine wunderschöne Wiese“ vorstellte, das gewissermaßen als Leitgedanke für die Erstellung des Gemeindeentwicklungsprogrammes dienen sollte. Geleitet hat die Sitzung das älteste Ratsmitglied Ignaz Niederholzer. Er sprach sich im Namen des SVP mehrfach dafür aus, den Gemeinderat als höchstes politisches Gremium aufzuwerten und möglichst alle Mitglieder aktiv einzubinden.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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