Die Stilfserjochstraße
Buch von Arthur Gfrei über die „Königin der Alpenstraßen“
Vinschgau - Mit Spannung wird das Buch „Die Stilfserjochstraße – Königin der Alpenstraßen“ von Arthur Gfrei erwartet, das im Athesia-Tappeiner Verlag erscheint und ab dem 17. Dezember in den Buchhandlungen zu haben sein wird. Worauf der Autor im 432 Seiten umfassenden Buch, das mit rund 300 Fotos und Plänen ausgestattet ist, den Fokus richtet, verrät schon der Untertitel: „Wie das Technikwunder in den 1820er Jahren in Rekordzeit gebaut wurde“. Arthur Gfrei (im Bild), der ehemalige Eigentümer eines Hotels am Stilfserjoch, ist einer der besten Kenner der Baugeschichte der Stilfserjochstraße. Er hatte es sich nach dem Verkauf des Hotels im Jahr 1997 zur Lebensaufgabe gemacht, alles über die Vorgeschichte, das Projekt und den Bau der Stilfserjochstraße in Erfahrung zu bringen, zu sammeln und zu sichten. Hierfür unternahm er auch Forschungsreisen zu den wichtigsten Archiven. Die gesamte Dokumentation umfasst mittlerweile an die 12.000 Seiten, davon 20 Arbeitsordner und 27 Bände zu je 350 Seiten abgelichteter Dokumente. Der Großteil der Dokumente stammt aus Archiven in Mailand, Sondrio, Innsbruck, Wien und verschiedenen Gemeindearchiven.
Was die Stilfserjochstraße wie kaum eine andere Alpenstraße kennzeichnen, sind die schmale Fahrbahn, die engen Kurven und ein großartiges Landschaftspanorama. 48 Kehren auf der Nord- und 38 auf der Südrampe, die auf eine Höhe von 2.757 Metern führen, machen sie nicht nur zur höchsten Passstraße Italiens, „sondern auch zu einer der kurvigsten und imposantesten Straßen weltweit“. Die Geschichte der Straße reicht weit zurück. Sie wurde zwischen 1820 und 1825 in Rekordzeit und unter widrigsten Umständen fertiggestellt. Das Buch „Die Stilfserjochstraße – Königin der Alpenstraßen“ behandelt erstmals detailliert die Baugeschichte der Stilfserjochstraße, beginnend mit den ersten Planungen um 1809 unter der bayerischen bzw. französischen Herrschaft in Tirol und dem Veltlin. Das Werk enthält genaue Pläne, Kostenrechnungen, Änderungen der Baupläne sowie wichtige Ereignisse während der Planungs- und Bauzeit – mit den Versuchen der Innsbrucker Baudirektion, den Bau zu verhindern. Es folgen die Anpassungen für den regulären Winterbetrieb mit den Holzgalerien und die Planung des Scheiteltunnels. Darauf eine genaue Beschreibung der dafür notwendigen Unterkunfts-, Zoll- und Rotterhäuser sowie der geplanten Marschkasernen. Beleuchtet wird der Zeitraum bis zum Jahr 1866, als die Lombardei von Österreich abgetrennt wurde.
Ermöglicht wurde die Drucklegung durch die Abteilung Deutsche Kultur der Südtiroler Landesregierung, die Gemeinden Glurns, Prad am Stilfserjoch und Stilfs, die Bezirksgemeinschaft Vinschgau, die Raffeisenkasse Prad-Taufers und die Tourismusvereine Ortlergebiet und Prad am Stilfserjoch.