Seminarteilnehmer Franz Tappeiner, Armin Plagg, Manfred Thöni, Christoph Oberhollenzer, Erwin Kuppelwieser, Bezirksfeuerwehrinspektor Hans Telser, Präsident-Stellvertreter Thomas Tecini, Abschnittsinspektor Hugo Trenkwalder, Abschnittsinspektor Walter Moschen und Abschnittsinspektor Kurt Tappeiner und Referent Otto Widetschek aus Graz mit „flammender Krawatte“ (v.l.)

Die Themen sind brandaktuell

Publiziert in 2 / 2015 - Erschienen am 21. Januar 2015
Mit dem Dreikönigsseminar werden die 18 Feuerwehren des Bezirks Untervinschgau mit neuen Gefahrenquellen und deren Bewältigung vertraut gemacht. Schlanders - Traditionell ist beim Bezirksseminar nicht nur das Datum am ersten Wochenende nach Dreikönig, traditionell ist vor allem der Versuch, ausgewiesene Experten ins Tal zu bringen und eine kompakte Fortbildung zu bieten. Im Mittelpunkt stehen neue Gefahrenquellen, wirkungsvolle Vorbeugemaßnahmen und moderne Brandbekämpfung. Bezirkspräsident Franz ­Tappeiner und sein Ausschuss hatten heuer mit Universitätsprofessor Otto Widetschek, Präsident des Brandschutzforums Austria, einen ausgesprochenen Fortbildungsfachmann eingeladen. Auf dem Programm standen die Themen „Fahrzeugbrände. Gefahren in Tiefgaragen“, Elektrizität. Trafobrände und statische Aufladung“, „Angst und Panik. Gefahren im Einsatz, richtiges Verhalten“, „Räumen und Evakuieren. Vierstufen-Konzept“. Der Referent sparte nicht mit Detailinformationen, untermauerte sie aber konsequent mit Beispielen aus der Praxis. Darin fand der Tunnelbrand vom 11. November 2000 in Kaprun ebenso Platz wie als aktuellstes Beispiel der Brand auf der Mittelmeer-Fähre „Norman Atlantic“. Widetschek stellte Zusammenhänge her von den schwierigen Löschversuchen auf dem Schiff mit Zwischenwandbauweise zur problematischen Brandbekämpfung an gedämmten Bauten. Die Tendenz, immer leichtere Fahrzeuge auf den Markt zu bringen, um den Treibstoffverbrauch zu reduzieren, ergäben immer komplexere Brände. Den „Giftcocktail“, der als Qualm durch brennende Kunststoffe entstehe, verglich der Referent mit „Militärkampfstoffen“. Die Tendenz, in Wohngegenden gemeinschaftliche Tiefgaragen zu bauen, um freie Plätze zu gewinnen, stelle die Feuerwehren vor gewaltige Herausforderungen. Die Aspekte Fluchtwege, Brandrauchentlüftung und die Errichtung von Brandabschnitten seien daher von zentraler Bedeutung. Der gelernte Physiker Widetschek ging im zweiten Vortrag auf Unfälle im Zusammenhang mit dem elektrischen Strom ein. Vorwiegend psychologische Faktoren behandelte er im Referat „Angst & Panik“. Dass der Mensch in der Masse zu einem „willenlosen Automaten“ werde, wurde ebenso anhand konkreter Fälle belegt wie die Themen Massenflucht mit den „Panikmomenten Engstelle, Menschenmasse und auslösendem Ereignis“. Den abschließenden Teil gestaltete der Sektionsleiter des Weißen Kreuzes Schlanders, Guido De Vido. Er stellte die Rolle des neu geschaffenen „ORG“, des organisatorischen Leiters, vor. Interessierte Gasthörer des Dreikönigsseminars waren der Direktor der Landesfeuerwehrschule ­Christoph Oberhollenzer, der Präsident des Bezirkes Obervinschgau Manfred Thöni, sein Inspektor Armin Plagg und als Vertreter des Feuerwehrbezirkes Meran Erwin ­Kuppelwieser. Am Nachmittag gesellte sich Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp dazu. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.