Bei der Eröffnung (v.l.) Klaus Ladurner (Hotel Preidlhof), Architekt Andreas Kofler, Gemeindereferent Helmut Müller, Alt-Bürgermeister Andreas Heidegger, Tourismus-Präsident Christof Tappeiner, Benjamin Peer (Präsident Kultur & Freizeit) und Bürgermeister Zeno Christanell.
Ein thermaler Wasserfall im Whirlpool darf nicht fehlen.
Ein Höhepunkt: Der Außenbereich der Sauna, ein thermales Kältebecken.
Die Probandin Waltraud Stocker
Ulrich Stampfer (Direktor Tourismusgenossenschaft)

Die Therme Naturns ist geboren 

Ein Meilenstein in der Gemeinde Naturns. 

Publiziert in 19 / 2022 - Erschienen am 25. Oktober 2022

NATURNS - Ein weiterer Schritt in der thermalen Naturnser Erfolgsgeschichte wurde am 19. Oktober gesetzt. Die Therme Naturns wurde sozusagen offiziell eröffnet. „Vom Erlebnisbad zur Erlebnistherme“, freute sich Ulrich Stampfer, der Direktor der Naturnser Tourimusgenossenschaft. Und er wusste: „Es ist ein Meilenstein und eine große Chance für unsere Gemeinde“. Das Thermalwasser, das aus der Quelle „Kochenmoos II“ in Staben am Fuße des Sonnenberges aus einer Tiefe von rund 200 Metern mit Eigendruck und einer Temperatur von 17 Grad Celsius an die Erdoberfläche gelangt, wurde nun auch der Öffentlichkeit im Erlebnisbad Naturns zugänglich gemacht. Bei der offiziellen Eröffnung und einem Tag der offenen Tür konnten sich die Besucherinnen und Besucher bereits ein Bild davon machen. Dabei wurde klar: „Das Wasser soll in der Mitte der Gesellschaft ankommen, für alle sein. Es ist ein Glück und ein Segen, jeder soll die Chance haben, es zu nutzen“, wie der Naturnser Bürgermeister Zeno Christanell betonte. 

Thermale Attraktionen 

Im Erlebnisbad gibt es nun zwei Whirlpools mit Thermalwasser und einem Thermalwasserfall, eine Dusche mit Thermalwasser und ein thermales Kältebecken im Außenbereich der Sauna. „Wir erwarten uns einen weiteren Aufschwung durch das Thermalwasser“, freute sich auch Benjamin Peer, Präsident der Naturns Kultur & Freizeit GmbH, die das Erlebnisbad verwaltet. Um das Wasser weiter der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sollen auch nächste Schritte folgen. So ist es geplant, auch im Dorf Stellen mit dem Thermalwasser zu errichten. Das Wasser, das vor mehr als 20 Jahren bei Bauarbeiten am Tunnel in Staben am Fuße des Juvaler Hügels entdeckt worden war, wurde vom Gesundheitsministerium in Rom als Thermalwasser zertifiziert. Vor rund sechs Jahren traf das Dekret aus Rom ein, in dem die therapeutischen Eigenschaften des Thermalwassers bei Behandlungen von Rheuma und anderen Gelenkerkrankungen anerkannt werden. 2019 erteilte das Land der Gemeinde die Konzession für die Nutzung der Quelle. 

Großer Unternehmergeist 

Bereits seit einigen Monaten fließt Thermalwasser in zehn Naturnser Hotels, vom 3-Sterne- bis zum 5-Sterne-Betrieb. Diese zehn privaten Betriebe haben auch die Kosten für die Finanzierung der Leitungen des Thermalwassers, von der Quelle nach Naturns, gestemmt, rund eine Million Euro. Die Kosten für die thermalen Bereiche im Schwimmbad, rund 250.000 Euro, übernahm die Tourismusgenossenschaft. Die Gemeinde finanzierte Modernisierungsarbeiten, wie die Sanierung und Dämmung der Außenfassade und den Austausch der Fenster, rund 330.000 Euro. Zudem soll noch eine Fotovoltaikanlage entstehen. „Es wird selten ein Projekt in derart optimaler Zusammenarbeit realisiert, wie hier in Naturns“, lobte Bürgermeister Christanell. Das Zusammenspiel zwischen privaten Betrieben und der öffentlichen Hand mache es zu einem Vorzeigeprojekt. „Es ist für ganz Naturns eine große Aufwertung“, fügte Christof Tappeiner, der Präsident der Tourimusgenossenschaft, hinzu. Man könne hier von einem großen Unternehmergeist sprechen. 

Es wirkt 

„Und das Thermalwasser wirkt“, unterstrich Christanell. Das Wasser lindere vor allem rheumatische Beschwerden. Dies bestätigte auch Waltraud Stocker aus Tartsch. Sie nahm als Probandin an der klinischen Studie im Rahmen der Zertifizierung teil. Zwölf Tage lang ging es täglich eine halbe Stunde ins Thermalwasser. „Ich kann es nur weiterempfehlen, es sorgt für mehr Lebensqualität“, sagte sie. 

Nächste Phase im Erlebnisbad folgt

Um das Projekt thermales Naturns voranzutreiben, habe man bewusst auf mehrere Phasen gesetzt. „Es war vor einigen Jahren als größeres Projekt geplant. Dies hätte sich in die Länge gezogen. So haben wir uns für mehrere Schritte entschieden“, erklärte Tourismus-Präsident Tappeiner. Nachdem das Wasser bereits den zehn Hotels zugänglich gemacht worden war und nun auch die Erlebnistherme geboren ist, sollen weitere Schritte folgen. Neben Projekten im öffentlichen Raum soll es auch im Hallenbad selbst weitere Umbauarbeiten geben. So soll im Saunabereich ein Thermal-Wellnessbereich entstehen. 

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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