Die Vinschger Saga (Achtzehnter Teil)
Publiziert in 37 / 2012 - Erschienen am 17. Oktober 2012
Hias war wieder zu Besuch. Wie sich herausgestellt hat, war seine Beziehung zu Barbara, der Freundin mit dem Sohn Yannick, erstaunlich stabil. Während Håns-Sepp sich erkundigte, wie es ihr bei ihrer Arbeit ginge, kümmerte sich Mena erneut um Yannick – und darum, dass sich sein Vinschger Wortschatz vergrößerte. Schließlich will man ja verstanden werden. Im großen Naturlexikon, das schon seit jeher im Regal stand und in dem schon Hias als Kind gerne blätterte, zeigte sie ihm, was die Natur zu bieten hatte und vor allem wie sie dazu sagen würde: zum Beispiel Fåckapluamen, Pfåffahousn und Guggupräatlan (was ihm besonders gut gefallen hat), aber auch Häarapetschlpaam, Mounatraati und Tåatapluamen. Nicht fehlen durften Missroun, Kraitla und Mougn (was für ihn bisher ein Organ im Körper war), Schwårzi Zaufn, Muatergottesepfl und Schläachn. Bei der Pfrouslschtaud war allerdings seine Aufnahmefähigkeit an die Grenzen gestoßen. Als Mena noch versuchte, ihm die korrekte Aussprache beizubringen, merkte sie, dass sie ihn überforderte. Da würde sie dann doch lieber „Arbaslan aufkaschtlan“. z

Christian Zelger