„Die Zeit mit euch war wunderbar“
Publiziert in 39 / 2015 - Erschienen am 4. November 2015
Abschiedsfeier für Waltraud Folie und Sonja Saurer
St. Valentin a.d.H. - Eine besondere Abschiedsfeier, wie sie an Schulen wohl nur selten zu erleben ist, wurde am 27. Oktober in der Mittelschule von St. Valentin a.d.H. zwei besonderen „Schulfrauen“ bereitet. Es sind dies die langjährige Mathematiklehrerin und ehemalige Vizedirektorin Waltraud Folie, die seit kurzem im Ruhestand ist, sowie Sonja Saurer, die 5 Jahre lang als Direktorin des Schulsprengels Graun gewirkt hat und seit dem Beginn des heurigen Schuljahres den Schulsprengel ihrer Heimatgemeinde Prad als Direktorin leitet. „Veränderungen öffnen auch neue Türen“ hieß das Motto der Abschiedsfeier, die vom Lehrkörper des Schulsprengels Graun, dem Verwaltungspersonal und dem nicht unterrichtenden Personal vorbereitet worden war. „Waltraud Folie war eine starke Frau und jeder Direktor musste, was er an ihr als rechte Hand hatte.“ So würdigte der frühere Direktor Reinhard Karl Zangerle das Wirken von Waltraud Folie. Walli hat den Kindergarten und die Volksschule in Reschen besucht, die Mittelschule in Meran und das Wissenschaftliche Lyzeum Schlanders. In Rom und Mailand studierte sie Mathematik. Im Schuljahr 1973/74 begann sie mit ihrer Lehrertätigkeit an der Mittelschule Mals. Spätere unterrichte sie an den Mittelschulen St. Valentin und Prad. Von 1994 bis zum Ablauf des vergangenen Schuljahres war sie in St. Valentin tätig. Sie war insgesamt 42 Jahre lang Lehrerin und 15 Jahre Direktor-Stellvertreterin. In St. Valentin war sie die Stellvertreterin von 4 Direktoren: Gallus Josef Kuenrath, Reinhard Karl Zangerle, Monika Thaler und Sonja Saurer. Neue Direktor-Stellvertreterin des Schulsprengels Graun ist Viktoria Blaas. Zangerle hob auch besondere Charakterzüge von Waltraud Folie hervor: klar, direkt, einfach, mutig, bestimmt und ehrlich. Schülern in Notsituationen gegenüber habe sie sich sehr herzlich gezeigt. Andererseits habe sie es auch verstanden, Schülern ordentlich die „Kuttln zu waschn“, wenn es angebracht war. Valentin Paulmichl und Jessica Ieronimo würdigten im Namen des Lehrkörpers die 5-jährige Direktoren-Tätigkeit von Sonja Saurer. Diese habe stets mit Motivation, Freude und Einsatz die Zusammenarbeit aller gesucht und gefördert. Besonders eingesetzt und bemüht habe sich Saurer auch für die Erlebnisschule Langtaufers. Den Um- bzw. Neubau der Mittelschule in St. Valentin hat sie maßgeblich mitbetreut bzw. mitbegleitet. Im Umgang mit dem Lehrerteam habe sie stets die Nähe und Zusammenarbeit gesucht. „Wir haben nie den Ton von oben her gespürt“, so Paulmichl. Saurer habe im Schulsprengel Graun gute Arbeit geleistet und bleibende Spuren hinterlassen. Neuer Direktor des Schulsprengels Graun ist seit dem Beginn des laufenden Schuljahres Udo Ortler aus Trafoi. Auch Bürgermeister Heinrich Noggler würdigte das Wirken von Waltraud Folie und Sonja Saurer. Sie hätten sich beide unterschiedlich um das Schulwesen in Graun verdient gemacht. Auch Noggler erinnerte an den Um- bzw. Neubau der Mittelschule als große Herausforderung für die Gemeinde und die Schulgemeinschaft. Die Gemeinde habe die Schule mitreden und mitgestalten lassen. Aufgelockert haben die Lehrer der verschiedenen Schulstellen die mehrstündige Abschiedsfeier, die von Michaela Brunner moderiert wurde, mit eigens komponierten Liedern, einer humorvollen „Waltraud-Litanei“ und weiteren Einlagen. Auch kleine Geschenke wurden überreicht. Bevor es zum Buffet ging, wurde mit einer Powerpoint-Präsentation, zusammengestellt von der Schulsekretärin Sonja D’ Angelo, auf das Wirken der zwei Geehrten zurückgeblickt. Auch der ehemalige Gemeindereferent Thomas Santer, Elternvertreter, der ehemalige Direktor Kuenrath, frühere Lehrpersonen und weitere Gäste hatten sich zur Feier eingefunden. Detail am Rande: Was den baulichen Zustand der schulischen Infrastrukturen betrifft, so ist die Gemeinde Graun im Vergleich zu anderen Gemeinden sehr gut aufgestellt und durchwegs auf neuestem Stand. Waltraud Folie und Sonja Saurer zeigten sich sehr erfreut über die Abschiedsfeier und dankten allen, die mitgewirkt haben. „Ich war Lehrerin mit Leib und Seele“, sagte Walli, „ich könnte mir keinen schöneren Beruf vorstellen.“ Sepp
Josef Laner