Vertreter der drei ausgezeichneten Betriebe mit hds-Präsident Walter Amort (6. v.l.), Vizepräsident Dado Duzzi (links) und Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser (3.v.l.).
Auch den Mitgliedern des hds-Bezirks Vinschgau bereitet der zunehmende Online-Handel Sorgen
hds-Direktor Bernhard Hilpold
Martin Stampfer, hds-Bereichsleiter für Orts- und Stadtentwicklung

„do leb i. do kaf i.“

hds startet Sensibilisierungskampagne. Neuer Bezirksausschuss gewählt. Online-Handel als Herausforderung.

Publiziert in 11 / 2018 - Erschienen am 27. März 2018

Goldrain - Für die Kleinbetriebe möglichst gute Rahmenbedingungen schaffen und darauf achten, dass sich deren Lage nicht verschlechtert. Hierin sieht der hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser nach wie vor die Hauptaufgabe des Handels- und Dienstleistungsverbandes. Als
große aktuelle Herausforderung nannte er bei der hds-Bezirksversammlung am 22. März im Rittersaal von Schloss Goldrain den wachsenden Online-Handel. Als mögliche Gegenmaßnahme könnte über ein Modell nachgedacht werden, wie es in Deutschland eingeführt wurde: Handelsbetriebe kleinerer Städte haben sich zu einer Plattform zusammengeschlossen und lassen die online bestellten Waren per Taxi zu den Kunden bringen. Überzeugt gab sich Spechtenhauser, „dass es ohne Geschäfte kein Leben in den Dörfern gibt.“ Die Kaufleute und Dienstleister sollten authentisch und innovativ sein und sich in der Dorfgemeinschaft aktiv einbringen.

Mein Ort soll leben

Der Bezirkspräsident verwies in diesem Kontext auch auf die neue Ausgabe der mit einem Gewinnspiel verknüpften Aktion „Mein Ort soll leben. Erlebe Deinen Ort.“ Die Beteiligung von rund 100 Betrieben im Vinschgau sei zwar lobenswert, „aber die Begeisterung seitens der Betriebe für die Aktion könnte größer sein.“ Auch auf die vom hds-Bezirksausschuss organisierte Lehrhaft ins Veltlin, nach Tirano, Bormio und auf das Stilfser Joch blickte Spechtenhauser zurück sowie auf die Spendenaktion „Vinschger Weihnachtslicht“. Besonders wichtig für den Erhalt und die Entwicklung des Einzelhandels und der Nahversorgung in den Gemeinden sei die Zusammenarbeit mit Ortsmarketing-Organisationen. Als positive Beispiele im Vinschgau nannte er das Ortsmarketing in Schlanders und Glurns. In Prad bemühe man sich ebenfalls um den Aufbau einer Ortsmarketing-Struktur. Noch ausbaufähig ist laut Spechtenhauser die Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen. hds-Präsident Walter Amort verwies in seinen Grußworten auf die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Landeshauptmann und der Landesregierung. Das neue Raumordnungsgesetz eröffne neue Entwicklungsmöglichkeiten.

Ja zu Aufkleber-Kampagne

Einhellig zugestimmt haben die anwesenden hds-Mitglieder einer vom scheidenden hds-Bezirksausschuss vorgeschlagenen Sensibilisierungs-Kampagne. Demnach wird unter dem Motto „do leb i. do kaf i.“ eine bezirksweite Aufkleber-Kampagne durchgeführt. Ausdrücklich gedankt hat Spechtenhauser im Vorfeld der Neuwahlen den scheidenden Ausschussmitgliedern Martina Gamper, Jessica Hofer und Peter Schuster, jenen Mitgliedern, die sich erneut für die Mitarbeit im Ausschuss bereit erklärt haben (Doris Gstrein, Elke Weissenegger und Claudia Leoni), der hds-Führungsspitze mit Präsident Walter Amort, Vizepräsident Dado Duzzi und Direktor Bernhard Hilpold, sowie dem Bezirksleiter Walter Holzeisen mit seinem Team im Bezirksbüro in Schlanders.

Neuer Bezirksausschuss

Dem neu gewählten hds-Bezirksausschuss gehören an:
Doris Gstrein (Kastelbell/Tschars), Claudia Leoni (Latsch), Filippo Manzella (Schlanders), Liese
Lotte Nielsen (Prad), Martin
Psenner (Schlanders/Latsch), Dietmar Spechtenhauser (Laas) und Elke Weissenegger (Glurns). Der/die neue Bezirkspräsident/in wird Kürze bei der konstituierenden Sitzung des neuen Bezirksausschusses gewählt. Bedauert hat Spechtenhauser, dass sich aus dem Raum Mals/Graun keine Kandidaten für den Ausschuss haben finden lassen.

Geoanalyse als neues Instrument

hds-Direktor Bernhard Hilpold und Martin Stampfer, hds-Bereichsleiter für Orts- und Stadtentwicklung, zeigten Methoden und Chancen für die Entwicklung der Südtiroler Orte am Beispiel der Geoanalyse auf. Dieses neue Instrument ermöglicht u.a. die Untersuchung der Passantenströme und die Analyse der Frequenzen in Südtirols Städten, Ortsteilen oder auch Einkaufsstraßen. Diese Erkenntnisse und Analysen können sowohl für die Betriebe nützlich sein als auch für die Gemeindeverwaltungen, etwa bei Entscheidungen und Vorhaben, die einen Ort betreffen. So ist es laut Stampfer zum Beispiel schon jetzt aufgrund der eingespeisten Daten möglich, sich ein Bild vom zukünftigen Kasernenareal in Schlanders zu machen, obwohl der Spatenstich noch nicht erfolgt ist.

40-jährige Mitgliedschaft

Für 40-jährige Mitgliedschaft wurden drei Betriebe geehrt: Importring Kg des Alber Konrad & Co., Optik Weithaler – Karl Weithaler & Co. Kg sowie die Metzgerei Alber.

Importring: Der Betrieb Importring wurde 1978 durch Otto Gander, Otto Gamper, Alfred und Konrad Alber gegründet und wird heute von Konrad Alber und seiner Frau Margit geführt. Tätigkeit der Gesellschaft sind der Import und Großhandel von Lebensmitteln, insbesondere von Kaffee, Tee und Surrogaten, Süßwaren und Getränken. Dazu kamen der Groß- und Einzelhandel mit Maschinen für Hotels- und Gastbetriebe mit Kundendienst. Importring vertreibt Produkte der Kaffeemarke Segafredo und bereits seit der Gründung den Kaffee des Hauses Dallmayr aus München.

Metzgerei Alber: 1973 pachteten Karl Hermann Alber und seine Frau Sigrid die Metzgerei „Hofer“ in Laas. 1977 wurde das Schlachthaus angekauft und die Handelslizenz zum Verkauf von Lebensmitteln in der Hauptstraße in Laas erworben. 2001 trat Sohn Hugo, der die Metzgerlehre in Kastelbell bei der Metzgerei Kiem absolvierte, in den Familienbetrieb ein. 2009 erwarb Hugo den Meisterbrief und übernahm 2016 den Betrieb von seinen Eltern. Die eigene Schlachterei war der Familie Alber immer sehr wichtig und in der Zwischenzeit kam noch die Tätigkeit des Partyservice dazu.

Optik Weithaler: Die Firma Optik Weithaler wurde 1958 vom Diplomoptiker Karl Weithaler in Meran gegründet. 2001 wurde das Geschäft umgebaut und vergrößert. Um den vielen Kunden aus dem Vinschgau näher zu kommen, entschloss man sich, 1990 das Geschäft in Schlanders in der Hauptstraße zu eröffnen, 1996 erfolgte der Umzug in das Dammlhaus. Die Tätigkeit wird heute nach dem Rückzug aus dem aktiven Geschäftsbetrieb von Karl und Erika Weithaler von deren Töchtern Katja und Claudia sowie von zwei Mitarbeitern ausgeübt. Musikalisch begleitet hat die Bezirksversammlung Pasquale Bonfitto am Klavier.

Josef Laner
Josef Laner

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