Doch zwei provisorische Ärzte?
Einhelliges Ja zur Abschlussrechnung und zum Leitfaden für das Gemeindeentwicklungsprogramm
Schlanders - Nach der kürzlich erfolgten Pensionierung des letzten fixen Gemeindearztes in Schlanders, Hansjörg Gluderer, und dem nunmehrigen Ausscheiden der zwei provisorisch angestellten Gemeindeärzte Mario Scafuro und Alexis Kodo kommt es in der ärztlichen Versorgung in Schlanders zu einer „absoluten Notsituation“, wie BM Dieter
Pinggera bei der jüngsten Ratssitzung mitteilte. Die ca. 1.700 Patientinnen und Patienten von Hansjörg Gluderer seien vom Sanitätsbetrieb den 6 fixen Hausärzten im Mittelvinschgau zugewiesen worden, „was bei diesen zu Beginn freilich auf keine große Gegenliebe stieß.“ Lange dürfte diese Situation nicht andauern, „denn für Ende Mai zeichnen sich zwei provisorische Besetzungen ab.“ Demnach sei es dem Sanitätsbetrieb gelungen, eine aus Russland stammende Ärztin sowie einen Arzt aus der Ukraine, die beide schon seit längerer Zeit in Italien tätig sind, nach Schlanders zu holen. Wie berichtet (der Vinschger Nr. 8/2022), dürfte erst ab dem Winter 2022/2023 mit neuen fixen Ärzten in Schlanders zu rechnen sein.
Über 20 Flüchtlinge
Wie die Gemeindereferentin Monika Wielander informierte, sind in Schlanders bis zum Stichtag 28. April 24 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen worden. Beim Großteil handelt es sich um Frauen und Kinder. 12 Personen sind im Vinzenzheim untergebracht, die restlichen bei Privaten. Die Referentin dankte allen ehrenamtlich Tätigen, den involvierten Vereinen und Organisationen und nicht zuletzt den Aufnehmenden. Zumal die vom Staat angekündigte Unterstützung (300 Euro pro Monat für Erwachsene und 150 für Minderjährige) weiter auf sich warten lasse, seien die Aufnehmenden so gut wie gezwungen, die Flüchtlinge zusätzlich auch finanziell zu unterstützen, etwa beim Einkauf von Lebensmitteln. Insgesamt gesehen funktioniere die Integration momentan gut: „Die Menschen aus der Ukraine wollen sich anpassen. Ehrenamtlich organisierte Deutschkurse haben bereits begonnen. Einige Kinder sind im Kindergarten und in der Grundschule, etliche Erwachsene haben eine Arbeit gefunden.“
Auf soliden Beinen
Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat die Abschlussrechnung der Gemeinde. Mit einem bereinigten Überschuss in Höhe von ca. 2,7 Mio. Euro und einer Verschuldung, die Richtung Null geht, steht die Gemeinde finanziell auf soliden Beinen. „Der Haushalt der Gemeinde Schlanders ist einer der besten landesweit“, bestätigte der Rechnungsrevisor Andreas Wenter: „Die Gemeinde investiert viel und das Vermögen ist mit rund 126 Mio. Euro sehr groß.“ Ebenfalls einhellig genehmigt wurde der Leitfaden für die Ausarbeitung des Gemeindeentwicklungsprogramms für Raum und Landschaft. Zur Vorstellung der strategischen Ziele, Grundprinzipen und weiteren Schritte waren auch der Architekt Ulrich Weger und die Serviceleiter Manfred Horrer und Dominik Stecher (Raumordnung und Bauwesen) zur Sitzung gekommen. Das Gemeindeentwicklungsprogramm wird den Gemeinderat und auch die Bevölkerung noch über Jahre beschäftigen. Enden soll der komplexe Prozess mit der Festlegung der Siedlungsgrenzen.