Im Bild (v.l.): Reinhard Verdorfer (Geschäftsführer Bioland), Leo Tiefenthaler (Obmann Landwirtschaftliche Hauptgenossenschaft), Viktoria (Tochter von Luise), Luise Ruatti, Sophia (ebenfalls Tochter), Julian von Spinn (Berater für Ökologie und Biodiversität) und Walter Steger (Obmann Bioland).

„Dorfmoar“ ist Bioland Leitbetrieb

Publiziert in 5 / 2025 - Erschienen am 11. März 2025

Naturns - Im Kreislauf wirtschaften, Bodenfruchtbarkeit fördern, Tiere artgerecht halten, wertvolle Lebensmittel erzeugen, biologische Vielfalt fördern und natürliche Lebensgrundlagen bewahren. Nach diesen Grundprinzipien von Bioland Südtirol ist auch der Wettbewerb „Bioland Südtirol Leitbetriebe“ ausgerichtet. Bei der heurigen 5. Auflage des Wettbewerbes wurde das Augenmerk in besonderem Maß auf das Prinzip der Förderung biologischer Vielfalt gelegt. 3 Leitbetriebe wurden ermittelt, die in den Kategorien Mischbetrieb, Grünland sowie Obst-und Weinbau die höchsten Punktezahlen erreichten. Zu den 3 Leitbetrieben, die kürzlich im Rahmen der Vollversammlung von Bioland ausgezeichnet wurden, gehört der Betrieb „Dorfmoar“ von Luise Ruatti in Naturns. Für sie „drückt Biodiversität ihre Lebenseinstellung aus“, heißt es in der Begründung, „es bedeutet für sie, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie.“ Von der Vielfalt des Betriebs „Dorfmoar“ in Naturns erzählt der Bioland Ökologieberater Julian von Spinn: „Bei Luise findet man wirklich alles, Acker- und Gemüsebau, Viehwirtschaft, also Schafe, Obst- und Weinbau, ebenso Streuobstwiesen und Getreide. Was aber besonders auffällt ist, dass der Natur bewusst genügend Raum gelassen oder verschaffen wird. Die auf dem Talboden befindlichen extensiv bewirtschafteten Wiesen sind umgeben von selbst gepflanzten Hecken und einem Auwald, welcher mit Totholz gespickt ist, was man auch an der Vogelfauna vernehmen kann. Die extensive Bewirtschaftung der Wiese lässt sich auch daran erkennen, dass auf ihr über 70 Pflanzenarten festgestellt werden konnten, eine Artenzahl, welche denen der extensiven Magerwiesen und Trockenrasen nahekommt, den mitunter artenreichsten Lebensräumen. Beispielsweise kann bei Luise die schopfige Traubenhyazinthe (Muscari comosum) beobachtet werden, eine sehr seltene Pflanze in Südtirol.“ Neue Bioland Leitbetriebe sind auch das Weingut Hof Gandberg in Eppan (Thomas Niedermayr) und der Eggerhof in Passeier (Thomas Pflug). Die Gewinnerinnen und Gewinner erhielten nicht nur ein Leitbetriebsschild, sondern auch – dank der Zusammenarbeit zwischen Bioland Südtirol und der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft – einen Gutschein im Wert von 400 Euro für den Einkauf ökologisch wertvoller Materialien.

Josef Laner
Josef Laner

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