Mit der im Bau befindlichen Umfahrung Kastelbell-Galsaun (im Bild der Bereich, wo das Portal West entsteht), sind noch lange nicht alle Verkehrsprobleme im Abschnitt Forst-Töll bis Reschen gelöst.

Drehscheibe Mobilität

Wirtschaftsring für realisierbare und finanzierbare Lösungen

Publiziert in 42 / 2019 - Erschienen am 3. Dezember 2019

Latsch - Brennende Fragen, viele Anliegen, klare Worte und viel Raum für Diskussion: Die Auftaktveranstaltung „Drehscheibe Mobilität: Was braucht Wirtschaft?“ in der Obstgenossenschaft MIVOR in Latsch mit Landesrat Daniel Alfreider und weiteren Gästen war ein spannender Diskussionsabend. Organisiert hatte ihn der Bezirk Vinschgau des SWR-EA (Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige) in Zusammenarbeit mit dem Landesressort für Mobilität. „Ziel unserer Veranstaltungsreihe in den Bezirken ist es, die brennenden Fragen, Sichtweisen und Lösungsvorschläge der Wirtschaft im direkten Austausch mit der Politik zu diskutieren. Denn eines ist klar: Wir können die großen Herausforderungen zur Mobilität nur meistern, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, brachte es SWR-EA-Präsident Hannes Mussak auf den Punkt.

Lösungen konsequent umzusetzen

Die Antwort auf die Frage von SWR-EA-Geschäftsführer und Moderator Andreas Mair, was der Vinschger Wirtschaft am meisten unter den Fingernägeln brennt, kam prompt. „Wir brauchen Lösungen für die Straßenabschnitte Forst-Töll-Rabland und die Latschander sowie für den Obervinschgau. Dabei gilt es erarbeitete Projekte konsequent umzusetzen, um den Verkehrsfluss laufend zu verbessern“, so SWR-EA- Bezirkspräsident Karl Pfitscher. Die Umfahrung Kastelbell-Galsaun ist im Bau. Für hds-Bezirkspräsident Dietmar Spechtenhauser ist klar: „Unsere wirtschaftliche Tätigkeit findet im Ortszentrum statt. Wir müssen für unsere Kunden gut erreichbar sein, auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Das ist für die kleinen Geschäfte, wie auch die anderen Betriebe überlebenswichtig.“ Auch für Heinrich Noggler, Bürgermeister der Gemeinde Graun, ist eine gute Erreichbarkeit vor Ort ausschlaggebend. „Die Betriebe im Obervinschgau haben in den Wirtschaftsstandort kräftig investiert. Wer erfolgreich sein will, muss auch gut erreichbar sein“, so Heinrich Noggler, der gleichzeitig auch auf eine Lösung für die Schutzgalerien bei Graun drängte.

„Mobilität ist kein Wunschkonzert“

Landesrat Daniel Alfreider machte deutlich, dass es bei Mobilitätsprojekten immer auch um Planungssicherheit geht: „Wir dürfen den Menschen keine unerfüllbaren Hoffnungen machen, sondern müssen nach realisierbaren und finanzierbaren Lösungen suchen.“ Dem Bereich Latschander sei aus Gründen der Sicherheit eine hohe Priorität zugeschrieben worden, beim Straßenabschnitt Forst-Töll-Rabland werde derzeit eine realisierbare Variante geprüft und „für die Schutzgalerien bei Graun arbeiten die Techniker an einer Lösung, die auch eine landschaftliche Aufwertung mitberücksichtigt, nicht nur eine Sanierung der Galerien.“ Zudem, so der Landesrat, will man am Erfolg der Vinschger Bahn anknüpfen und den Autoverkehr mit gezielten Maßnahmen noch stärker auf den öffentlichen Nahverkehr verlagern. Außerdem sei es wichtig, Gewerbezonen an das Fahrradnetz anzubinden, um einen Umstieg auf das Rad auch für den täglichen Weg zum Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Redaktion

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