Auf die Errichtung und den Betrieb des beliebten Eislauplatzes beim Kulturhaus (im Bild ein Schnappschuss vom November 2021) will die Gemeinde trotz der drastisch gestiegenen Energiekosten nicht verzichten.

„Dunkel bleibt es zu Weihnachten nicht“

Publiziert in 17 / 2022 - Erschienen am 27. September 2022

Schlanders - Die Explosion der Energiepreise belastest nicht nur die Privathaushalte und Betriebe, sondern auch die öffentlichen Haushalte. Ins Schwitzen geraten vor allem Gemeinden, wo zum Beispiel Hallenbäder oder andere Strukturen, die viel Strom brauchen, mit öffentlichen Geldmitteln geführt werden. Große „Stromfresser“ in diesem Sinn gibt es in der Gemeinde Schlanders zwar nicht, aber Energiesparen ist dennoch angesagt. Im Rahmen der jüngsten Ratssitzung wartete Bürgermeister Dieter Pinggera mit einigen Eckdaten zur Energiesituation in Schlanders auf. Der jährliche Stromverbrauch in der Gemeinde beläuft sich auf insgesamt ca. 40 Millionen Kilowattstunden. Der mit Abstand größte Abnehmer ist mit rund 17 Mio. kWh die Firma Recla, gefolgt von der GEOS (ca. 5 Mio.) und dem Krankenhaus (ca. 4 Mio.). Die Gemeinde als Betrieb verbraucht jährlich ca. 0,7 Mio. kWh. Etwa die Hälfte davon fließt in die öffentliche Beleuchtung. Von den ca. 1.000 Lampen, die es im Gemeindegebiet gibt, werden laut Pinggera pro Jahr rund 100 Lampen ausgetauscht. Bisher wurden ca. 35 Prozent der Lichtpunkte auf LED umgerüstet. Was speziell die Weihnachtsbeleuchtung betrifft, für die ein vergünstigter Tarif gilt (2019 waren es 12 Cent, nun sind es 35), so gab die Gemeinde im Jahr 2019 ca. 2.700 Euro aus, während für 2022/2023 mit Kosten von ca. 8.000 Euro zu rechnen ist. Angesichts dieser doch bescheidenen Ausgaben wird es laut Pinggera auch heuer eine Weihnachtsbeleuchtung geben. Und auch auf die Errichtung und den Betrieb des beliebten Eislaufplatzes beim Kulturhaus werde die Gemeinde nicht verzichten. Die Frage dazu hatte das Ratsmitglied Kunhilde von Marsoner aufgeworfen, die auch wissen wollte, wie es um den geschützten Strommarkt steht. Pinggera dazu: „Das E-Werk Schlanders darf nur den geschützten Markt bedienen.“ Für Privathaushalte sei der geschützte Markt immer wieder verlängert worden, für die Betriebe soll er mit Ende 2022 abgeschafft werden: „Die Unternehmen müssen dann entscheiden, ob sie lokale oder andere Verteiler auswählen.“ Italienweit gebe es rund 70 Anbieter. – Zum Thema der ärztlichen Versorgung, zu dem das Ratsmitglied Esther Tappeiner mehrere Fragen aufwarf, hatte der Bürgermeister schon eingangs mitgeteilt, dass in Absprache mit dem Sanitätsbetrieb Bemühungen laufen, die Ex-Bikeman-Räume (Nähe Stainerplatz) zu adaptieren, um dort die provisorisch tätigen Hausärzte unterzubringen. Die derzeitige Gesamtsituation sei weder für die Ärzte noch für die Patientinnen und Patienten zufriedenstellend. Bis zur Einstellung neuer fixer Ärzte werde noch einige Zeit vergehen. Die Gemeindereferentin Dunja Tassiello verwies darauf, dass nicht die Gemeinde für die Einstellung von Hausärzten zuständig ist, sondern der Sanitätsbetrieb.

Josef Laner
Josef Laner

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