Durchschnittliches Honigjahr
„Ihr leistet wertvollen Beitrag für die Biodiversität und eine nachhaltige Landwirtschaft.“
Tschars - Auf ein insgesamt durchschnittliches Honigjahr im Imker-Bezirk Untervinschgau blickte bei der Jahreshauptversammlung am 22. Februar im Josef Maschler Haus in Tschars der Bezirksobmann Florian Reisinger zurück. Es sei kein leichtes Jahr gewesen, denn es galt, Neuigkeiten zu bewältigen und Herausforderungen anzunehmen. Zum Wetter hielt der Bezirksobmann fest, „dass es speziell im Frühjahr zu feucht und regnerisch war, obwohl das vergangene Jahr von der Temperatur her eines der wärmsten überhaupt war.“ Zur Zeit der Apfelblüte hätten einige ihre Bienenvölker zum Teil noch füttern müssen. Erfreut zeigte sich Reisinger, dass im Vorjahr 10 neue, vorwiegend junge Mitglieder dazugekommen sind: „Wir haben zurzeit 355 Mitglieder in unseren 10 Ortsgruppen.“ Die Imkerinnen und Imker pflegen nicht nur eine wertvolle Tradition, „sondern leisten auch einen Beitrag für die Biodiversität und eine nachhaltige Landwirtschaft.“ Grundsätzlich sei die Zusammenarbeit mit der Obstwirtschaft, die den Imkern und Imkerinnen gegenüber immer mehr Wertschätzung entgegenbringe, zwar gut, aber leider gebe es immer noch einzelne schwarze Schafe. Einen „enormen Vergiftungsfall“, dem man auf den Grund gegangen sei, hat es in Eyrs zur Zeit der Obstblüte gegeben. Auch auf Standbegehungen, Weiterbildungsveranstaltungen und weitere Tätigkeiten im Bezirk Untervinschgau blickte der Bezirksobmann zurück. Einen besonderen Dank zollte er der VIP, die schon seit Jahren einen Beitrag für die Bienenköniginnen-Zucht gewährt.
Langjährige Mitglieder geehrt
Zu den Höhepunkten der Versammlung gehörte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Seit 25 Jahren Mitglied sind Nikolaus Schöpf (Latsch), Christoph Kneissl (Schnals), Thomas Mair (Naturns) sowie Florian Jennewein, Josef Luis Pixner und Barbara Pauli, alle drei von der Ortsgruppe Kastelbell. Das Abzeichen für 35 Jahre war für Anna Brunner Gasser, Klaus Zuegg und Siegfried Müller – alle Naturns – sowie Wolfgang Pichler (Tarsch) bestimmt und jene für 50 Jahre für Georg Tscholl (Laas) und Alois Pircher (Tarsch). Mit Gruß- und Dankesworten an den Bezirk, die Ortsgruppen und an alle Geehrten warteten der Bundesobmann Christian Trafoier, der Vizebürgermeister von Kastelbell-Tschars, Manfred Prantl, Simon Maringgele in Vertretung des Bauernbundbezirksobmannes Joachim Weiss und weitere Ehrengäste auf. Erich Larcher, der Obmann des Südtiroler Königinnenzuchtvereins, rief die Imker und Imkerinnen dazu auf, die gut funktionierenden Belegstellen im Pfossental und in Trafoi zu nutzen. Der Amtstierarzt Salvatore Barone informierte über die 3 Vergiftungsfälle, die im Vorjahr in Eyrs, Leifers und Passeier verzeichnet wurden. Der mit Abstand schwerwiegendste Vorfall war jener in Pfelders im hinteren Passeiertal mit über 120 verendeten Bienenvölkern. Der Bundesobmann sprach von einem „Frevel an den Bienen.“ Zur viel diskutierten und teilweise umstrittenen Frage „Ein Brutraum oder mehrere?“ referierte der Wanderlehrer Günther Galiano aus Feldthurns. Er beleuchtete die jeweiligen Vor- und Nachteile. Dass er kein Patentrezept liefern könne, hatte er bereits einleitend vorausgeschickt. Über dieses Thema werde leider nicht immer sachlich diskutiert.
