Zahlreiche Gäste waren vor Ort.
Spannende Momente: Der Durchstich am Vormittag des 28. März.
Daniel Alfreider (links) und Gustav Tappeiner.
Die Musikkapelle Kastelbell sorgte für die Umrahmung.

„Ein Freudentag“

Publiziert in 7 / 2024 - Erschienen am 9. April 2024

KASTELBELL - „Heute ist ein besonderes Ereignis und ein Freudentag für Kastelbell und Galsaun“, unterstrich Bürgermeister Gustav Tappeiner am 28. März. Es sei ein historisches Datum für die zukünftige Entwicklung der beiden Orte. An jenem Tag erfolgte am Westportal des neuen Tunnels der Umfahrung von Kastelbell und Galsaun der Tunneldurchstich. Mit feierlichen Klängen umrahmte die Musikkapelle Kastelbell dieses für den ganzen Vinschgau wichtige Ereignis. Tappeiner blickte auf die vergangenen Jahre zurück, den Startschuss im Jahr 2019 und die Probleme, die sich aufgrund der finanziellen Engpässe der ersten beauftragten Firma auftaten. Rund 2 Jahre standen die Arbeiten still. Derzeit laufe es gut, mit der Eröffnung sei im Herbst 2025 zu rechnen. Auf den Tunneldurchstich habe man lange gewartet. „Es ist ein weiterer Meilenstein“, freute sich Tappeiner.  Die Umfahrungsstraße sei ein wichtiger Baustein zur Steigerung der Lebensqualität in den betroffenen Dörfern. „Nach der Fertigstellung liegt es an uns, die Herausforderungen anzunehmen“, blickte der Bürgermeister voraus. Man müsse sich aber stets bewusst sein, was dieser Tunnel „für die Zukunft und unsere Nachfahren bedeutet“.

„Verlässliche Partner vor Ort“

Der Landesrat für Mobilität und Infrastrukturen Daniel Alfreider lobte Tappeiner: „Wir haben hier vor Ort verlässliche Partner“. Er bedankte sich „bei all jenen, die auch in der Nacht arbeiten, damit die Bauarbeiten an dieser wichtigen Infrastruktur so schnell wie möglich abgeschlossen werden können. Der Tunnel und damit die Umfahrung von Kastelbell und Galsaun ist ein sehr wichtiges Bauwerk nicht nur für den Vinschgau, sondern für die Mobilität des gesamten westlichen Landesteils“. Die letzten Meter vor dem Durchbruch des Tunnels seien „besonders schwierig“ gewesen, erklärte Johannes Strimmer, der Leiter des Landesamtes für Straßenbau West. Er nannte auch einige technische Details zum Tunnel und zur Erfahrung. Die gesamte Umfahrung von Galsaun und Kastelbell ist demnach 3,3 Kilometer lang, der Tunnel alleine rund 2,5 Kilometer. Der östliche Anschlusspunkt wird als Kreisverkehr ausgebildet und befindet sich in etwa auf der Höhe der Gewerbezone Galsaun, der zweite Anschluss wird als T-Knoten ausgebildet und liegt rund 450 Meter westlich von Schloss Kastelbell. Die Trasse sei so gewählt worden, dass die Auswirkungen auf Landschaft und Kulturgrund so gering wie möglich seien, hob Strimmer hervor. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf über 90 Millionen Euro. Emilio Bianchi, der technische Direktor und Ingenieur des Bauunternehmens PAC, unterstrich die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten. 

„Fast wie in einer Turnhalle“

Als der Durchstich erfolgte, flammte Applaus auf, die Arbeiter lagen sich in den Armen. Bei einem Umtrunk im schick hergerichteten Tunnel konnten sich die zahlreichen Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie die Vertreter der Ordnungskräfte austauschen. „Wir befinden uns hier in einem Tunnelabschnitt, der fast wirkt wie eine Turnhalle. Es ist sauber und schön hergerichtet“, so Alfreider.

Michael Andres
Michael Andres

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